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Ernährungsindustrie braucht Warentermingeschäfte zur Absicherung von Rohstoffpreisschwankungen
15.04.2011, Berlin
Warentermingeschäfte sind für die Ernährungsindustrie ein wichtiges Instrument zur Absicherung von Preisschwankungen bei Agrarrohstoffen. Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie begrüßt deshalb, dass das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz das Geschehen an den Agrarrohstoff- und Terminmärkten verbessern möchte. Entscheidend ist aus Sicht der BVE, die Transparenz an den Märkten zu erhöhen, wie es in den USA schon üblich ist.
Steigende und stark schwankende Rohstoffpreise schlagen bei der Ernährungsindustrie direkt auf die Kosten und damit die ohnehin angespannte Ertragslage durch. Aufgrund des harten Wettbewerbsumfeldes im Lebensmitteleinzelhandel und längerer Vertragslieferzeiten können Lebensmittelhersteller steigende Rohstoffkosten nur schwer an ihre Kunden weitergeben. Mit Warentermingeschäften kann zumindest ein Teil des Rohstoffpreisrisikos aufgefangen werden. In einer Stellungnahme an das BMELV fordert die BVE deshalb, das Instrument der Warentermingeschäfte weiter zu stärken und ein funktionierendes Marktgeschehen an den Agrarrohstoffmärkten sicherzustellen.
In den letzten 30 Jahren stiegen die Lebensmittelpreise in Deutschland nur halb so stark wie die übrigen Lebenshaltungskosten und wirkten somit inflationsdämpfend. Eine wachsende Weltbevölkerung, sich ändernde Essgewohnheiten in Schwellenländern und die Bioenergieherstellung führen allerdings zu einer Mehrnachfrage nach Agrarrohstoffen und in der Folge zu höheren Preisen. In der Ernährungsindustrie sind Preisspielräume längst ausgereizt, so dass steigende Kosten für Rohstoffe, Energie und Personal an Handel und Verbraucher weitergegeben werden müssen.