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BVE-Konjunkturreport Juni 2011
Verbraucherpreise für Lebensmittel nach wie vor günstig
17.06.2011, Berlin
Die Ernährungsindustrie erzielte im 1. Quartal 2011 einen Branchenumsatz von 38,6 Mrd. Euro. Das entspricht einem nominalen Zuwachs von 7,0% gegenüber dem Vorjahresquartal. Wachstumstreiber war das Auslandsgeschäft mit einem Exportvolumen von 10,6 Mrd. Euro in den ersten drei Monaten dieses Jahres und einer Steigerung um 10,4%.
Die Stimmung in der Ernährungsindustrie war im Mai 2011 laut Ifo-Geschäftsklimaindex auf einem stabilen Niveau. Zu schaffen macht den Lebensmittelherstellern allerdings die schwierige Ertragslage. Die weltweiten Agrarrohstoffpreise sind in den letzten zwölf Monaten um 50% gestiegen, die Kraftstoffpreise lagen im April 2011 um 15% höher als ein Jahr zuvor und die Strompreise zogen um rund 10% an.
Bei den Unternehmen der Ernährungsindustrie schlagen höhere Kosten unmittelbar negativ auf die Ertragslage durch, da sie diese nur teilweise oder zeitverzögert an ihre Kunden weitergeben können. Die Abgabepreise der Ernährungsindustrie lagen im April 2011 um 7% höher als im April 2010; dem vorausgegangen war eine 18-monatige Preisabwärtsrallye.
Die deutschen Verbraucher können nach wie vor günstig einkaufen. Insbesondere immer mehr Sonderangebote und Promotions im Lebensmitteleinzelhandel führen im Schnitt zu einer sehr preisgünstigen Lebensmittelversorgung. In den Monaten April/Mai 2011 lagen die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke durchschnittlich um 2,7% höher als ein Jahr zuvor. Die allgemeine Inflationsrate lag in diesem Zeitraum bei 2,4%.
Die Ernährungsindustrie ist mit einem Jahresumsatz von 150 Mrd. Euro der viertgrößte Industriezweig in Deutschland und einer der stabilsten Arbeitgeber. In den letzten 30 Jahren sind die Lebensmittelpreise in Deutschland nur halb so stark gestiegen wie die allgemeinen Lebenshaltungskosten - diese Leistung ist auf die gesamte Agrar- und Ernährungswirtschaft mit ihren 4 Mio. Beschäftigten zurückzuführen.