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Sieg der Vernunft
Ampel für Lebensmittel kommt nicht
16.03.2010, Berlin
Das EU-Parlament hat heute die Pläne zur Einführung einer verpflichtenden Ampelkennzeichnung auf Lebensmitteln gestoppt. „Das ist ein guter Tag für die Eigenverantwortung der Bürger und die sachliche Aufklärung über Lebensmittel“, äußerte sich Jürgen Abraham, BVE-Vorsitzender, zufrieden zur Entscheidung im Ausschuss für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit des Europäischen Parlaments.
Die Ernährungsindustrie hatte sich für eine verpflichtende Nährwertkennzeichnung stark gemacht, die sich auf die Kalorienangabe und die sieben wichtigsten Nährstoffe konzentrieren sollte. Das Votum des Ausschusses für eine verpflichtende Nährwertkennzeichnung mit bis zu 20 Angaben geht weit darüber hinaus und wird dem Verbraucher die Entscheidung beim Einkauf keineswegs erleichtern.
Die Ernährungsindustrie, die ihre Produkte im Europäischen Binnenmarkt vermarktet, sieht die Empfehlung des Ausschusses für nationale Regelungskompetenzen in der Lebensmittelkennzeichnung als falsch an, weil sie den freien Warenaustausch behindert und verteuert.
Die Lebensmittel werden von der Wirtschaft bereits heute umfassend freiwillig mit Nährstoffangaben gekennzeichnet. Die Aufklärung der Verbraucher, wie diese Angaben zu lesen sind, sollte verstärkt werden, um eigenverantwortliche Kaufentscheidungen zu stärken.