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Lebensmittelhersteller fordern Nachbesserung an Richtlinie gegen unfaire Handelspraktiken
03.02.2020, Beriln
Anlässlich des heutigen Spitzengesprächs zwischen Politik, Handel und Ernährungsindustrie im Bundeskanzleramt fordert die Deutsche Ernährungsindustrie die Bundesregierung auf, einer weiteren Konzentration im Einzelhandel entgegen zu treten und die Rechte der Lebensmittelhersteller in der Umsetzung der EU-Richtlinie gegen unfaire Handelspraktiken zu stärken. So müsse bei der Umsetzung in nationales Recht sichergestellt werden, das unfaire Geschäftspraktiken generell und nicht nur in ausgewählten Fällen verboten werden. Auch müsse der Zugang der Unternehmen der Ernährungsindustrie zu den Beschwerdeverfahren erleichtert werden. Dazu erklärt Dr. Christian von Boetticher, stv. Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE): „Wer faire Preise möchte, muss das grundsätzliche Problem das Kräfteungleichgewicht in der Lebensmittelkette beheben. Das gelingt nur, wenn die EU-Richtlinie gegen unfaire Handelspraktiken nachgebessert wird.“
Dr. von Boetticher weist weiter darauf hin, dass die Verhandlungsmacht der Absatzseite den Druck auf Lebensmittelhersteller und Bauern immer weiter erhöht hat. Das wirke sich auch nachteilig auf das Lebensmittel-angebot für den Verbraucher aus. „Die wesentliche Wertschöpfung in der Lebensmittelproduktion findet in der Ernährungsindustrie statt. Die Ertragslage der Branche entwickelt sich seit Ende der 1990er Jahre unterdurchschnittlich im Vergleich zur Gesamtwirtschaft. Wenn wir weiter in eine nachhaltige Lebensmittelproduktion investieren wollen, muss ein fairer Wettbewerb gestaltet werden“, so Dr. von Boetticher.