Inhalt
Ernährungsindustrie für ein starkes Europa
16.07.2019, Berlin
Die Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V. (ANG) und die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE) haben in einem gemeinsamen Positionspapier ihre Forderungen an die europäischen Institutionen für eine erfolgreiche Europapolitik 2019-2024 veröffentlicht.
Dazu erklärt Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin der ANG und Geschäftsführerin der BVE: „Seit der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Einführung des Europäischen Binnenmarkts 1993 ist die deutsche Ernährungsindustrie stetig gewachsen. Eine starke Europäische Union ist die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolges unserer Unternehmen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Europäische Union auch in den kommenden Jahren stark bleibt. Dafür müssen wichtige Projekte vorangetrieben werden. Für die deutsche Ernährungsindustrie zählt dazu beispielsweise die Vollendung des Binnenmarktes und die Einführung fairer Wettbewerbsregelungen und Rahmenbedingungen, die eine nachhaltige Lebensmittelproduktion möglich machen. Ein weiteres Herzensanliegen unserer Branche ist der Ausbau der internationalen Handelspolitik. Zur Öffnung und Offenhaltung strategisch wichtiger Märkte wie China, USA und Großbritannien sind unsere Unternehmen auf die Europäische Union angewiesen. Aber auch sozialpolitisch muss die EU jetzt Ihre Hausaufgaben machen wie z.B. bei der Bewahrung der Arbeitnehmerfreizügigkeit im EU-Binnenmarkt.“
Die 11 Forderungen auf einen Blick:
- Vollendung des Binnenmarktes für Lebensmittel und nachhaltige Lebensmittelprodukti-on
- Mehr Fairness, weniger Bürokratie auch für Lebensmittelhersteller
- Geteilte Verantwortung bei der Umsetzung der EU-Einweg-Plastik-Richtlinie wahren und Zielkonflikte vermeiden
- Wirksame Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung
- Schutz- und Sorgfaltspflichten für Menschenrechte nachhaltig stärken
- Globale Wettbewerbsfähigkeit der Ernährungsindustrie durch EU-Handelsabkommen stärken
- Zuverlässigen Handel mit dem Vereinigten Königreich auch nach dem Brexit sicherstellen
- EU-Sozialpolitik muss die Kompetenzen der EU Mitgliedstaaten respektieren
- Die Arbeitnehmerfreizügigkeit im EU-Binnenmarkt bewahren
- Sozialpartnerschaft und den Sozialen Dialog europaweit fördern
- Investitionen in Forschung und Innovationen in der Ernährungsindustrie fördern
Die Ernährungsindustrie ist mit 608.553 Beschäftigten in 6.119 Betrieben der viertgrößte Industriezweig Deutschlands, zuverlässig versorgt sie 82 Millionen Verbraucher mit hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln. Mit einer Exportquote von 33 Prozent schätzen zudem Kunden weltweit die Qualität deutscher Produkte. Die Branche ist klein- und mittelständisch geprägt: 90 Prozent der Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie gehören dem Mittelstand an.