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Mit Augenmaß und Fakten zu einer intelligenten Plastikreduktion
27.02.2019, Berlin
Anlässlich des heutigen Runden Tisches mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze zur Reduktion von Plastikmüll, erklärt Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE):
„Die deutsche Ernährungsindustrie begrüßt die Initiative von Bundesministerin Svenja Schulze, Ursachen von vermüllten Gewässern und Landschaften konsequent entgegenzutreten. Für eine intelligente Plastikreduktion sind Augenmaß und ein faktenbasierter Sachbezug erforderlich. Deshalb werden wir uns aktiv in die Arbeit am Runden Tisch einbringen.“
Augenmaß sei, so Minhoff, in der aktuellen Diskussion nicht immer gegeben: „Bei vorgesehenen Produktverboten und -vorgaben im Bereich der Getränkeverpackungen bleibt gänzlich unberücksichtigt, dass es in Deutschland funktionierende Rücknahmesysteme gibt, über die der ganz überwiegende Anteil der Einweggebinde-Getränkeverpackungen einer Sammlung und Verwertung zugeführt werde. Das vorgesehene Verbot von Trinkhalmen, die mit Portionsverpackungen als Produkteinheit vertrieben werden, ist vor diesem Hintergrund absolut unverhältnismäßig.“
Aktiv unterstützen möchte die BVE beim Thema „optimierte Verpackungen“. In der klein und mittelständisch geprägten Ernährungsindustrie steht vielfach allein das eigentliche Nahrungsmittelprodukt im Fokus. Verpackungen sind bislang in der Branche vor allem unter Produktschutz- und Kostengesichtspunkten betrachtet worden. Hier will die BVE aktiv werden: Sie wird verstärkt für die Vorteile einer ökologischen Weiterentwicklung von Verpackungen – insbesondere durch ein recyclinggerechtes Design, den Einsatz von Recyclaten und nachwachsenden Rohstoffen – werben, um die Branche zu sensibilisieren und zu informieren.
Zustimmung seitens des Verbandes erfährt auch die Recyclatinitiative. Minhoff schlägt vor, nicht nur die Recyclate in den Blick zu nehmen, die aus der „Gelbe-Sack/Gelbe-Tonne-Sammlung“ gewonnen werden, sondern auch die Getränkeverpackungen aus dem Pfandsystem: „Diese zeichnen sich durch eine hohe Qualität und Sortenreinheit aus und sind deshalb hervorragend für das Recycling in geschlossenen Stoffkreisläufen geeignet“, erläutert er.
Die Ernährungsindustrie ist mit rund 595.506 Beschäftigten in 6.044 Betrieben der viertgrößte Industriezweig Deutschlands, zuverlässig versorgt sie 82 Millionen Verbraucher mit hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln. Mit einer Exportquote von 33,5 Prozent schätzen zudem Kunden weltweit die Qualität deutscher Produkte. Die Branche ist klein- und mittelständisch geprägt: 90 Prozent der Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie gehören dem Mittelstand an.