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BVE fordert sachgerechtes und ausgewogenes Vorgehen bei Kunststoffverpackungen
29.05.2018, Berlin
Anlässlich des gestern veröffentlichten Vorschlags der EU-Kommission für eine Richtlinie über die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt erklärt Peter Feller, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE): „Der von der EU-Kommission beabsichtigte Schutz der Meere vor Kunststoffeinträgen ist ein wichtiges und ernstzunehmendes Anliegen. Trotzdem darf dabei nicht vergessen werden, dass Kunststoffverpackungen eine wichtige Funktion haben: Sie schützen Verbraucher und Produkte. Kunststoffverpackungen sorgen beim Transport für die Sicherheit eines Produktes. Darüber hinaus unterstützen sie seine Haltbarkeit und leisten einen wichtigen Beitrag gegen die Lebens-mittelverschwendung und für den Umwelt- und Klimaschutz. Daher wünschen wir uns ein sachgerechtes und ausgewogenes Vorgehen der EU-Kommission. Den vorliegenden Vorschlag sehen wir in Teilen skeptisch.“
Die Kritik der BVE richtet sich insbesondere gegen die vorgesehene Vorgabe, den Einsatz von Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff zu reduzieren. „Der Großteil des weltweiten Plastikabfalls in den Meeren stammt aus Asien. Dem gilt es, durch die Implementierung adäquater Sammel- und Verwertungssysteme Rechnung zu tragen“, fordert Feller.
Er weist darauf hin, dass Lebensmittelhersteller in Deutschland im Rahmen ihrer gesetzlichen Produktverantwortung Rücknahmesysteme für die von ihnen in Verkehr gebrachten Verpackungen aufgebaut haben, über die eine weitreichende Sammlung, Sortierung und Verwertung dieser Behältnisse erfolgt. Dies wird durch das ab 2019 in Kraft tretende Verpackungsgesetz noch anspruchsvoller gestaltet werden. Außerdem gibt es zahlreiche freiwillige Initiativen in der Branche beziehungsweise Wert-schöpfungskette, die auf eine ökologische Weiterentwicklung der Verpackungen ausgerichtet sind. „Vor diesem Hintergrund ist das Erfordernis staatlicher Vorgaben, die Detailfragen bei der Verpackungsgestaltung betreffen, wie zum Beispiel die dauerhafte Verbindung von Getränkebehältnissen mit ihrem Verschluss, fraglich“, kommentiert Feller weiter.