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BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 3-17
Exportgeschäft sorgt für Umsatzwachstum zum Jahresauftakt
28.03.2017, Berlin
Konjunktur
Die erwirtschaftete im Januar 2017 einen Umsatz von 13,4 Mrd. Euro und sorgte damit für einen positiven Jahresauftakt. Der Zuwachs von +5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr geht zum Großteil auf gestiegene Verkaufspreise im In- und Ausland zurück, mengenmäßig nahm der Branchenumsatz moderater um +2,4 Prozent zu. Wachstumstreiber war zu Jahresbeginn vor allem das Exportgeschäft. Die Lebensmittelexporte stiegen im Januar um +8 Prozent auf 4,6 Mrd. Euro. Trotz guter Umsatzergebnisse wurde die Lebensmittelproduktion nicht weiter ausgebaut, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex nahm um -0,4 Prozent ab.
Wachstum sichert den kleinen und mittelständischen Lebensmittelherstellern Existenz und Beschäftigung. Im Inland beschränken sich die Möglichkeiten hier vor allem auf eine höhere Wertschöpfung. Steigende Ansprüche an Unternehmen und Produkte, ein harter Wettbewerb sowie mehr Regulierungsdruck fordern die Wettbewerbsfähigkeit der Branche weiter heraus. Gerade bei zunehmenden Produktionskosten müssen die Ressourcen nachhaltig bewirtschaftet werden. Die notwendigen Investitionsspielräume sind angesichts der angespannten Ertragslage in der Branche jedoch knapp bemessen. Das Auslandsgeschäft als wichtige Ertragsstütze muss daher gegen neue Marktzugangshürden abgesichert und neue Märkte geöffnet werden. Dieses schwierige Geschäftsumfeld wird die Wachstumschancen für die Branche in 2017 bestimmen.
Agrarrohstoffmärkte
Die hängen von der Angebots- und Nachfrageentwicklung am Weltmarkt ab. Preisvolatilitäten entstehen durch wechselnde Ernteerträge, Witterungsbedingungen, Lagerbestände, aber auch durch Wechselkursschwankungen. Langfristig notieren die Preise für Agrarrohstoffe auf hohem Niveau oberhalb des Preisniveaus für Industrierohstoffe. Im Februar 2017 zogen die Agrarrohstoffpreise im Vorjahresvergleich weiter an. Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel stieg um +19,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, im Vormonatsvergleich bedeutete dies jedoch einen leichten Rückgang um -0,5 Prozent. Hohe Rohstoffpreise sind bei dem starken Ertragsdruck eine Herausforderung für das Kostenmanagement in der Lebensmittelherstellung.
Ausblick: Geschäftsklima
Das Geschäftsklima der Ernährungsindustrie gibt als Stimmungsindikator der Unternehmen einen Ausblick auf die zu erwartende Branchenkonjunktur. Im März 2017 stieg die Stimmung in der Branche auf den höchsten Wert der letzten sechs Monate. Der entsprechende ifo-Index verdoppelte sich im Vormonatsvergleich auf +17 Punkte und stieg damit deutlich über Vorjahresniveau. Ausgelöst wurde das Stimmungshoch durch verbesserte Geschäftserwartungen. Auch die Aussichten für das Exportgeschäft, die Produktionspläne und die Beschäftigung wurden von den Unternehmen erneut mehrheitlich positiv eingeschätzt.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Das Konsumklima verschlechterte sich im März 2017 erneut leicht. Mit einer zunehmenden Teuerung nahmen auch die Einkommenserwartungen ab. Die Anschaffungsneigung und Konjunkturerwartungen konnten zwar leicht zulegen, den negativen Stimmungstrend bei den
Verbrauchern jedoch nicht umkehren. Darüber hinaus stieg auch die Sparneigung der Konsumenten wieder an. Auch bei Lebensmitteln und alkoholfreien Getränken zogen die Verbraucherpreise stärker an als bei den Lebenshaltungskosten insgesamt. Im Februar 2017 stiegen die Lebensmittelpreise um +1,6 Prozent im Vormonatsvergleich und um +4,1 Prozent im Vorjahresvergleich. Die allgemeinen Lebenshaltungskosten stiegen im gleichen Vergleichszeitraum um +0,6 Prozent beziehungsweise um +2,2 Prozent.
Die Ernährungsindustrie ist mit rund 581.000 Beschäftigten in 5.860 Betrieben der drittgrößte Industriezweig Deutschlands, zuverlässig versorgt sie 81 Millionen Verbraucher mit hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln. Mit einer Exportquote von 33 Prozent schätzen zudem Kunden weltweit die Qualität deutscher Produkte.