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BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 12-16
Lebensmittelhersteller bleiben zuversichtlich
21.12.2016, Berlin
Konjunktur
Die erzielte im Oktober 2016 einen Umsatz von 14,2 Milliarden Euro und konnte damit nicht mehr an das Wachstum der Vormonate anknüpfen. Der Branchenumsatz ging um -2,8 Prozent im Vorjahresvergleich zurück. Abzüglich steigender Verkaufspreise bedeutete dies einen mengenmäßigen Rückgang um -4,1 Prozent. Auch das Exportgeschäft musste im Oktober Einbußen hinnehmen, die Lebensmittelexporte sanken im Vorjahresvergleich um -2,3 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Ausschlaggebend für die vermeintlich negative Konjunkturentwicklung im Oktober waren jedoch ausschließlich negative Kalender- und Saisoneffekte. Um diese bereinigt entwickelte sich das Umsatzergebnis der Branche im In- und Ausland positiv. Gleiches traf auf die Lebensmittelproduktion zu, der kalenderbereinigte Produktionsindex stieg um +2,4 Prozent.
Die Wachstumschancen im Inland zeigen sich jedoch weiterhin begrenzt, Zuwächse lassen sich oft nur über mehr Wertschöpfung erzielen. Hohe Ansprüche an Unternehmen und Produkte und ein harter Wettbewerb fordern die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bei steigenden Produktionskosten und knappen Ressourcen heraus, damit bleibt die Ertragslage in der Branche angespannt. Auch im wachstumsfördernden Auslandsgeschäft nehmen die Herausforderungen durch mehr Marktzugangshürden und Konkurrenz zu. In diesem schwierigen Geschäftsumfeld gilt es für die Unternehmen neue Märkte und Wachstumschancen erschließen.
Agrarrohstoffmärkte
Die entwickeln sich entsprechende der Angebots- und Nachfrageentwicklung am Weltmarkt. Preisvolatilitäten entstehen durch wechselnde Ernteerträge, Witterungsbedingungen, Lagerbestände, aber auch durch Wechselkursschwankungen. Langfristig notieren die Preise für Agrarrohstoffe auf hohem Niveau, auch 2016 liegt das Preisniveau im Durchschnitt über dem Vorjahr und auch über dem Preisniveau für Industrierohstoffe. Im November 2016 zogen die Agrarrohstoffpreise vor allem nachfrage- und witterungsbedingt an, der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel stieg um +1,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat und kursierte damit gut +9,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Hohe Rohstoffpreise fordern bei dem starken Ertragsdruck das Kostenmanagement in der Lebensmittelherstellung heraus.
Ausblick: Geschäftsklima
Das Geschäftsklima der Ernährungsindustrie bietet als Stimmungsindikator der Unternehmen einen Ausblick auf die zu erwartende Branchenkonjunktur. Im Dezember 2016 konnte der entsprechende ifo-Index das hohe positive Niveau des Vormonats halten und erreichte damit gut den vierfachen Wert des Vorjahres. Dabei bewerteten die Lebensmittelhersteller vor allem die aktuelle Geschäftslage, aber auch ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate mehrheitlich positiv. Zuversicht herrscht den aktuellen Ergebnissen des BVE-PwC-Exportbarometers Dezember 2016 zufolge in den kommenden sechs Monaten auch für das Auslandsgeschäft. Das Exportklima wuchs im Vergleich zum Sommer 2016 um +5 auf 41 Punkte an. Weitere Informationen zum aktuellen Exportklima finden Sie
hier.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Das Konsumklima in Deutschland bewegt sich im europäischen Vergleich auf hohem Niveau. Insbesondere die Weihnachtssaison lässt auf eine steigende Kauflaune für hochwertige Lebensmittel hoffen. Unterstützt wird der Konsum durch eine anhaltend moderate Teuerung. Im November 2016 stiegen die Lebensmittelpreise um +1,2 Prozent im Vormonats- sowie Vorjahresvergleich. Die allgemeinen Lebenshaltungskosten stiegen im gleichen Vergleichszeitraum um +0,1 Prozent beziehungsweise um +0,8 Prozent.
Die Ernährungsindustrie ist mit rund 569.000 Beschäftigten in 5.850 Betrieben der drittgrößte Industriezweig Deutschlands, zuverlässig versorgt sie 81 Millionen Verbraucher mit hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln. Mit einer Exportquote von 33 Prozent schätzen zudem Kunden weltweit die Qualität deutscher Produkte.