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BVE-Halbjahresbilanz Ernährungsindustrie 2016
Lebensmittelherstellung und Absatz im Plus
26.08.2016, Berlin
Die der fällt nach zwei Jahren Stagnation erstmals positiv aus. Die Branche steigerte zwischen Januar und Juni 2016 nach vorläufigen Ergebnissen ihren Umsatz um +0,8 Prozent auf 82,5 Mrd. Euro im Vorjahresvergleich. Mengenmäßig konnte sogar ein Zuwachs von +2,2 Prozent erzielt werden, da die Verkaufspreise im Inland um -0,7 Prozent und im Ausland um -2,7 Prozent sanken.
Das , der Konjunkturmotor der Branche, konnte ebenfalls weiter wachsen. Die Lebensmittelausfuhren stiegen im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um +2,6 Prozent auf 26,7 Mrd. Euro. Die im Ausland abgesetzte Menge lag aufgrund der Preissenkungen um +5,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Sowohl in den EU-Märkten, als auch außerhalb des Binnenmarktes entwickelte sich das Exportgeschäft der Branche dabei besser als im Vorjahr. Die Exportquote lag zwischen Januar und Juni bei durchschnittlich 32 Prozent.
Auf der Kostenseite herrscht weiterhin Druck. So zeigt sich die vor allem erntebedingt volatil. Im ersten Halbjahr 2016 ging der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um -3,4 Prozent im Vorjahresvergleich zurück, das Preisniveau blieb jedoch hoch.
Das Umsatzwachstum blieb somit insgesamt moderat, konnte aber trotzdem auch für die Lebensmittelproduktion positive Anreize setzen. So stieg der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex im ersten Halbjahr um +0,5 Prozent leicht an. Eine Prognose für den weiteren Jahresverlauf bleibt angesichts der vielen Einflussfaktoren auf die Lebensmittelproduktion und den -absatz ungewiss. So zeigt sich auch die Stimmungslage bei den Lebensmittelherstellern im ersten Halbjahr abwartend und verhalten. Der ifo-Geschäftsklimaindex ging im Vorjahresvergleich um -1,4 Prozent zurück.
Auch auf
Verbraucherseite zeigen sich insbesondere die Konjunkturerwartungen gedämpft, wodurch das Konsumklima moderate Einbußen von -1,9 Prozent im ersten Halbjahr 2016 hinnehmen muss. Damit bleibt das Konsumklima aber vor allem aufgrund der guten Arbeitsmarktlage und der niedrigen Inflation auf einem hohen positiven Niveau. Geringe Preissteigerungen animieren zudem zum Kauf höherwertiger Produkte, so auch im Lebensmittelsortiment. Insgesamt stiegen die Lebenshaltungskosten im ersten Halbjahr 2016 nur um +0,2 Prozent, die Lebensmittelpreise nur um +0,5 Prozent im Vorjahresvergleich.
Die Ernährungsindustrie ist auf weitere Wachstumschancen angewiesen, denn die Absatzmöglichkeiten im Inland sind für die Unternehmen begrenzt und die Herausforderungen im Wettbewerb nehmen zu. Die Marktansprüche, die Produktionskosten und der Bedarf an Fachkräften steigen. Chancen liegen in einer gesteigerten Wertschöpfung und im Ausland. Doch gerade im Export nehmen die Hürden und der internationale Konkurrenzdruck stetig zu. Die Ertragslage in der Branche bleibt angespannt. Die Unternehmen sind aufgefordert, neue Märkte und Wertschöpfungspotentiale zu erschließen.
Die Ernährungsindustrie ist mit rund 569.000 Beschäftigten in 5.850 Betrieben der drittgrößte Industriezweig Deutschlands, zuverlässig versorgt sie 81 Millionen Verbraucher mit hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln. Mit einer Exportquote von 33 Prozent schätzen zudem Kunden weltweit die Qualität deutscher Produkte.