Inhalt
BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 4-16
Wachstumsschub für Ernährungsindustrie im Februar
26.04.2016, Berlin
Konjunktur
Die erzielte im Februar 2016 einen Umsatz von 13,2 Mrd. Euro, das entspricht einem Zuwachs von 3,8 Prozent im Vorjahresvergleich. Aufgrund erneut gesunkener Verkaufspreise belief sich das Absatzwachstum auf beachtliche 4,9 Prozent. Ein Großteil des Wachstumsschubes ging auf Kalendereffekte, aber auch eine Belebung der Inlandsnachfrage zurück. So konnte auch die Produktion wieder ausgebaut werden, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg im Februar um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allein das Exportgeschäft konnte nicht weiter ausgebaut werden, so gingen die Lebensmittelausfuhren im Vorjahresvergleich um 1,1 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro zurück.
Neue Wachstumsimpulse sind für die Unternehmen der Ernährungsindustrie notwendig, um sich den zunehmenden Herausforderungen im Wettbewerb stellen zu können. Die Marktansprüche im Inland sowie die Produktionskosten steigen, Exporthürden und der internationale Konkurrenzdruck nehmen zu, zusammen mit dem anhaltenden Fachkräftemangel zeigt sich die Ertragslage in der Branche angespannt. Die Unternehmen sind aufgefordert, neue Märkte und Wertschöpfungspotentiale zu erschließen.
Agrarrohstoffmärkte
Die Agrarrohstoffpreisentwicklung hängt von der Angebots- und Nachfrageentwicklung am Weltmarkt ab. Dabei sind sowohl die Erntesituation, die Witterungsbedingungen und Lagerbestände sowie auch die Wechselkursschwankungen ausschlaggebend. In einigen Teilbranchen kommt es somit immer wieder zu Marktvolatilitäten. Die Agrarrohstoffpreise befinden sich im Gegensatz zu den Preisen für Rohöl und Industrierohstoffe auf einem anhaltend hohen Niveau. Witterungsbedingt steigende Genussmittelpreise ließen den HWWI- für Nahrungs- und Genussmittel im März 2016 um 3,5 Prozent gegenüber dem Vormonat ansteigen. Hohe Rohstoffpreise fordern bei einem starken Ertragsdruck das Kostenmanagement in der Lebensmittelherstellung heraus.
Ausblick: Geschäftsklima
Die Stimmung bei den Unternehmen der Ernährungsindustrie ist ein Indikator für die konjunkturelle Entwicklung. Das Geschäftsklima zeigte sich im April 2016 etwas verhaltener als noch im Vormonat, blieb aber mehrheitlich positiv. Der entsprechende ifo-Index sank um 2 Punkte. Dabei fielen sowohl die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage, zu den Geschäftserwartungen, aber auch der Entwicklung der Verkaufspreise gedämpfter aus als noch im Vormonat. Optimistisch zeigten sich die Unternehmen hingegen hinsichtlich der Produktionspläne, ihrer Kapazitätsauslastung und des Exportgeschäftes. Ihre Wettbewerbssituation im Inland und auf den Märkten außerhalb der EU schätzten die Lebensmittelhersteller zudem besser ein als noch zu Jahresbeginn. Allerdings beklagten mehr Unternehmen Produktionsbehinderungen durch Arbeitskräfte- und Auftragsmangel als noch im Vorjahresmonat.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Das Konsumklima in Deutschland behauptet sein hohes Niveau trotz Konjunktursorgen. Die stabile Beschäftigungslage stützt die Einkommenserwartungen, die geringe Teuerung fördert die Anschaffungsneigung. Die
Verbraucher sind bereit, für höherwertige Produkte auch mehr Geld aus-zugeben, ein Trend, der sich auch auf dem deutschen Lebensmittelmarkt positiv bemerkbar macht. Im März 2016 stiegen die Lebensmittelpreise im Vormonatsvergleich um 0,4 Prozent und im Vorjahresvergleich um 1,1 Prozent. Die Lebenshaltungskosten stiegen in diesem Vergleichszeitraum um 0,8 Prozent bzw. um 0,3 Prozent.
__________________________________________________________
Die Ernährungsindustrie ist mit rund 569.000 Beschäftigten in 5.850 Betrieben der drittgrößte Industriezweig Deutschlands, zuverlässig versorgt sie 81 Millionen Verbraucher mit hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln. Mit einer Exportquote von 33 Prozent schätzen zudem Kunden weltweit die Qualität deutscher Produkte.