Inhalt
BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 09-15
Auslandsabsatz der Ernährungsindustrie ausgebaut
07.10.2015, Berlin
Konjunktur
Die erzielte im Juli 2015 einen Umsatz von 14,5 Mrd. Euro, das entspricht einem Rückgang von -3,2% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die wertmäßigen Einbußen sind vor allem auf weiter sinkende Verkaufspreise im In- und Ausland zurückzuführen, preisbereinigt stagnierte der Branchenumsatz bei -0,4%. Dadurch fehlten auch der Lebensmittelproduktion Wachstumsimpulse, der Produktionsindex sank abzüglich von Kalender- und Saisoneffekten im Juli 2015 im Vorjahresvergleich um -1,6%. Im Lebensmittelexport konnte die Ausfuhrmenge jedoch um +1,6% weiter leicht gesteigert werden. Der Auslandsumsatz von 4,6 Mrd. Euro lag jedoch -1,7% unter dem Wert aus dem Vorjahr. Damit federte das Auslandsgeschäft noch wesentlich die Umsatzrückgänge im Inland im Juli ab. Der stagnierende Inlandsmarkt, Schwankungen im Exportgeschäft, hohe Produktionskosten und mehr internationaler Wettbewerb setzen Erträge und Arbeitsplätze der Ernährungsindustrie erheblich unter Druck und begründen weitere Konsolidierungstendenzen am Markt.
Agrarrohstoffmärkte
Die werden durch die Angebots- und Nachfrageentwicklung am Weltmarkt bestimmt. Das Angebot hängt dabei stark von den globalen und häufig schwankenden Ernte- und Witterungsbedingungen ab. Im September 2015 gingen die Preise im Vergleich zum Vormonat leicht zurück. Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel sank um -4,1%, da die Nachfrage weniger stark stieg als das Angebot. In Teilbranchen gab es aufgrund extremer Witterung aber auch Knappheit. Insgesamt bleiben die Preise an den Agrarrohstoffmärkten auf hohem Niveau und fordern bei dem starken Ertragsdruck das Kostenmanagement in der Lebensmittelherstellung heraus.
Geschäftsklima
Die Stimmung bei den Unternehmen der Ernährungsindustrie hat sich im September 2015 deutlich verbessert, der ifo-Geschäftsklimaindex für die Branche stieg um +12 Punkte auf ein Dreifaches des Vorjahresergebnisses. Besonders die positiven Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten, aber auch die Produktionspläne für das letzte Quartal 2015 nahmen zu.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Das Konsumklima der deutschen Verbraucher blieb auch im September zurückhaltend. Politische Krisen ließen die Konjunkturerwartungen und damit auch die Einkommenserwartungen und die Anschaffungsneigung der Konsumenten sinken. Die Nachfrage bei Lebensmitteln hängt jedoch weniger von der deutschen Konjunktur als vom Trend des zunehmenden Konsumbewusstseins ab. Dabei bleibt der Inflationsdruck weiter niedrig, was den Kauf höherwertiger Lebensmittel für steigende Verbraucheransprüche fördert. Die Lebensmittelpreise sanken im August 2015 gegenüber dem Vormonat um -0,3% und stiegen im Vorjahresvergleich um +0,6%. Die Verbraucherpreise blieben im Vormonatsvergleich konstant und stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um +0,2%.
_________________________________________________________
Die Ernährungsindustrie ist mit rund 560.000 Beschäftigten in 5.800 Betrieben der drittgrößte Industriezweig Deutschlands, zuverlässig versorgt sie 80 Millionen Verbraucher mit hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln. Mit einer Exportquote von 32 Prozent schätzen zudem Kunden weltweit die Qualität deutscher Produkte.