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BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 02-15
Produktion und Absatz legten im Dezember zu
25.02.2015, Berlin
Konjunktur
Die Ernährungsindustrie erzielte im Dezember 2014 einen Umsatz von 14,5 Mrd. Euro. Der Absatz stieg um +1,9% im Vergleich zum Vorjahr, was vor allem auf einen stärkeren Saisoneffekt zurückzuführen ist. Aufgrund sinkender Verkaufspreise konnte jedoch -0,8% weniger Umsatz erlöst werden. Die Produktionsleistung nahm im Dezember ebenfalls zu, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg um +1,2% gegenüber dem Vorjahr. Im Exportgeschäft herrschte hingegen weiterhin Stagnation, im Dezember wurden Lebensmittel im Wert von 4,2 Mrd. Euro exportiert, das waren -0,5% weniger als noch im Vorjahr. Das schwache Exportgeschäft hemmt die Wachstumsperspektiven der Branche empfindlich, Erträge und Arbeitsplätze geraten durch immer mehr Kosten und Konkurrenz erheblich unter Druck.
Agrarrohstoffmärkte
Die Angebotssituation an den globalen Agrarrohstoffmärkten verändert sich stets mit den Ernte- und Witterungsbedingungen. Im Januar 2015 setzte sich der Preistrend nach oben fort. Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel erhöhte sich um +2,3% gegenüber dem Vormonat. Die Preise an den Agrarrohstoffmärkten liegen weiter auf hohem Niveau und fordern bei dem starken Ertragsdruck das Kostenmanagement in der Lebensmittelherstellung heraus.
Geschäftsklima
Die Unternehmen der Ernährungsindustrie zeigen sich wieder zuversichtlicher. Der ifo-Geschäftsklimaindex für die Ernährungsindustrie stieg im Februar 2015 um +10 Punkte. Dabei verbesserten sich nicht nur die Einschätzungen zur Geschäftslage, sondern auch die seit langem verhaltenen Geschäftserwartungen. Die Unternehmen planen, ihre Produktion auszubauen, die Erwartungen an Export und Verkaufspreise bleiben hoch.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Die Kauflaune der deutschen Verbraucher ist positiv, eine positive Reallohnentwicklung lässt ihnen auch 2015 mehr Spielraum für private Konsumausgaben. Das Konsumklima in Deutschland verzeichnet hohe Rekordstände und wird von stabilen Preisen unterstützt. Im Januar 2015 erhöhten sich die Lebensmittelpreise im Vormonatsvergleich leicht um +0,4%, die allgemeinen Lebenshaltungskosten sanken um -1,1%. Gegenüber dem Vorjahresmonat sanken die Lebensmittelpreise um -1%, die Verbraucherpreise um -0,4%.
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Die Ernährungsindustrie ist mit rund 557.000 Beschäftigten in 5.800 Betrieben der viertgrößte Industriezweig Deutschlands, zuverlässig versorgt sie 80 Millionen Verbraucher mit hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln. Mit einer Exportquote von 33 Prozent schätzen zudem Kunden weltweit die Qualität deutscher Produkte.