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BVE-Konjunkturreport August 2013: Ernährungsindustrie zieht mäßige Halbjahresbilanz 2013
26.08.2013, Berlin
Die Ernährungsindustrie erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2013 einen Umsatz von 85,4 Mrd. Euro, das entspricht einem Zuwachs von +3,0%. Preisbereinigt sank der Branchenumsatz um -0,2%. Eine wichtige Stütze für die Unternehmen war das Auslandsgeschäft. In den ersten sechs Monaten 2013 stiegen die Lebensmittelexporte um +3,9% auf 25,3 Mrd. Euro. Preisbereinigt wurde ein Exportwachstum von +1,5% erreicht, Wachstumstreiber sind vor allem kaufkräftige und konsumfreudige Märkte außerhalb der EU. Gemäß der Branchenkonjunktur entwickelte sich die Lebensmittelproduktion im ersten Halbjahr 2013 mäßig, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex blieb -0,3% unter Vorjahresniveau. Insbesondere im Sommermonat Juni blieben die Umsatz- (-0,7%) und Exportergebnisse (-1,5%) deutlich unter Vorjahreswert.
Nach wie vor angespannt ist die Lage an den Agrarrohstoffmärkten. Obwohl die Preise laut HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel im ersten Halbjahr 2013 um -2,8% zurückgingen, sind die Preise weiter auf einem hohen Niveau. In einigen Teilbranchen hat sich durch ernte- und witterungsbedingte Angebotsschwankungen die Rohstoffsituation im Sommer erheblich verschärft. Zusammen mit gestiegenen Energie- und Personalkosten belastet dies die Ertragslage der Unternehmen erheblich.
Trotz der mäßigen Halbjahresbilanz 2013 bleiben die Lebensmittelhersteller zuversichtlich. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der ifo-Geschäftsklimaindex der Branche um +1,8%. Wichtige Wachstumsimpulse werden vor allem im Exportgeschäft erwartet. Steigende Kosten in der Lebensmittelproduktion wirken sich jedoch mittelfristig auch auf die Verbraucherpreise aus.
Die gute Arbeitsmarktlage, geringe Sparneigung und geringe Inflation bei den allgemeinen Lebenshaltungskosten fördern die Kauflaune der Verbraucher. Das Konsumklima stieg im ersten Halbjahr 2013 um +4,9%, die Anschaffungsneigung sowie Einkommens- und Konjunkturerwartungen sind im EU-Vergleich überdurchschnittlich.
Die Verbraucherpreisentwicklung folgte im ersten Halbjahr 2013 dem Trend aus dem Vorjahr. So verteuerten sich die Verbraucherpreise insgesamt um +1,5%, die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um +3,9%. Im internationalen und langfristigen Vergleich sind die Lebensmittelpreise in Deutschland jedoch nach wie vor günstig.
Im Juli 2013 sind die Lebensmittelpreise sogar um -0,2% gegenüber dem Vormonat gesunken, während die allgemeinen Lebenshaltungskosten um +0,5% stiegen.
Die Ernährungsindustrie ist mit 555.000 Beschäftigten der viertgrößte Industriezweig in Deutschland, zuverlässig versorgt sie 80 Millionen Verbraucher mit hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln. Mit einem Exportanteil von 32% schätzen darüber hinaus Kunden weltweit die Qualität deutscher Produkte.