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Hochwasserschäden der Ernährungsindustrie bei 200 Mio. Euro
14.06.2013, Berlin
Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) schätzt die durch Hochwasser verursachten Schäden in der Lebensmittelindustrie auf 200 Mio. Euro. Zahlreiche Unternehmen der klein- und mittelständisch geprägten Branche kämpfen in den Hochwasserregionen mit Produktionsrückgängen, Kostensteigerungen und Absatzausfällen. Einige Betriebe haben die Produktion vorübergehend unterbrechen müssen.
„Der Maschinen- und Anlagenschaden in den überfluteten Betriebsstätten ist teilweise immens“, beschreibt Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der BVE, die Lage. „Vielen Unternehmen machen zudem die indirekten Belastungen erheblich zu schaffen. So hat sich die Rohstoffversorgung deutlich verschlechtert, Lieferungen aus den regionalen Kartoffel- und Gurkenanbaugebieten sind kritisch geworden. Zudem fallen vorübergehend lokale Kunden aus dem Gastronomiebereich aus.“
Vielfach ist der Betriebsablauf gestört, da Hochwassersicherungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen und Mitarbeiter die Arbeitsstätte nicht erreichen oder anderweitig im Kampf gegen Hochwasser gebunden sind.
In dieser Situation ist eine öffentliche Unterstützung dringend notwendig. Die BVE begrüßt daher die Bereitschaft im Bund, in den Ländern und auf EU-Ebene, Mittel zur Unterstützung geschädigter Unternehmen freizugeben. Dies muss schnell und unbürokratisch erfolgen.
Für eine abschließende Beurteilung der Schäden und Produktionsausfälle in der Ernährungsindustrie ist es laut BVE noch zu früh. Eine Gefährdung der Lebensmittelversorgung in Deutschland ist jedoch nicht zu erwarten. Die Ernährungsindustrie ist mit 555.000 Beschäftigten der viertgrößte Industriezweig in Deutschland.