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Ernährungsindustrie gegen „ökologische“ Flächenstilllegung
06.03.2013, Berlin
Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) spricht sich im Vorfeld der EU-Parlamentsabstimmung zur Agrarpolitik gegen die von der EU-Kommission vorgeschlagene ökologische Flächenstilllegung aus. „Diese Maßnahme würde die ohnehin angespannte Rohstoffsituation für die Lebensmittelhersteller weiter verschärfen“, warnt Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der BVE. „Vor dem Hintergrund der weltweit steigenden Nachfrage nach Lebensmitteln sind agrarpolitische Maßnahmen, die das Rohstoffangebot für die Lebensmittelhersteller verknappen oder verteuern, zu unterlassen“, so Minhoff weiter.
Im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik hat die EU-Kommission ein stärkeres „Greening“ der Agrarpolitik bis 2020 vorgeschlagen. Die BVE unterstützt die Umweltschutzziele der Politik. Bei der vorgeschlagenen Umwidmung von 7% der landwirtschaftlichen Fläche zu „ökologischen Vorrangflächen“ handelt es sich jedoch im Kern um eine Stilllegung landwirtschaftlicher Produktivfläche. Laut einer Untersuchung des Thünen-Instituts würde die vorgesehene 7%-Flächenstilllegung in Deutschland zu einem Preisanstieg bei Getreide von bis zu 5% führen.
Der Agrarausschuss des Europäischen Parlaments hat sich in einer Abstimmung Ende Januar 2013 bereits für eine Abschwächung der Flächenstilllegungsvorschläge ausgesprochen. Die BVE unterstützt diese Zielrichtung und fordert von den Parlamentariern in der Plenumsabstimmung Mitte März eine klare Absage an Flächenstilllegungen und Rohstoffverknappung.
Die deutsche Ernährungsindustrie ist mit 560.000 Beschäftigten der viertgrößte Industriezweig in Deutschland und ein Garant für Stabilität und Arbeitsplätze.