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BVE-Konjunkturreport Juni 2012
Lebensmittelindustrie: Umsatz geht im April deutlich zurück
09.07.2012, Berlin
Nach der mäßigen Geschäftsentwicklung im März verzeichnete die Ernährungsindustrie im April 2012 mit einem Umsatz von 13,5 Mrd. Euro ein Minus von 1,4% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Preisbereinigt sank der Branchenumsatz um -4,6%.
Besonders deutlich fiel der Umsatzrückgang im Inland und im Euroraum aus, die Zugewinne in Ländern außerhalb der Eurozone konnten das Minus nicht ausgleichen. Mit Lebensmittelexporten in Höhe von 3,6 Mrd. Euro sank der Auslandsumsatz im April 2012 um -6,7% im Vergleich zum Vorjahr.
Konnte sich die Ernährungsindustrie den gesamtwirtschaftlichen rezessiven Tendenzen zur Jahreswende noch entziehen, so drückt die andauernde Euro-Krise und Konsumzurückhaltung der europäischen Verbraucher nun auch auf die Konjunktur dieses wichtigen Wirtschaftszweiges.
Die negativen Erwartungen der Unternehmen an die Nachfrageentwicklung in den Vormonaten schlugen sich im April 2012 auch in der Produktionsentwicklung nieder. Die Lebensmittelherstellung stagnierte, der Produktionsindex sank bereinigt um Kalender- und Saisonale Effekte um -4,9%.
Die Kosten wichtiger Rohstoffe für die Lebensmittelproduktion blieben auch im Mai 2012 hoch. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Preise um -3,0%. Die Angebotssituation am Getreidemarkt entspannte sich weiter.
Die Stimmung der Lebensmittelhersteller ist der Geschäftsentwicklung entsprechend negativ, laut Ifo-Geschäftsklimaindex verschlechterten sich besonders die Erwartungen im Juni 2012 weiter. Die Zuversicht für das Exportgeschäft ist ungebrochen. Die wirtschaftliche Stabilisierung der Eurozone bleibt dafür jedoch die notwendige Bedingung.
Ein solider Inlandskonsum kann die Branchenkonjunktur maßgeblich stützen. Stabile Verbraucherpreise tragen dazu maßgeblich bei. Im Mai 2012 wurden Lebensmittel im Vorjahresvergleich sogar um 2,5% günstiger. Außerdem halten die positiven Einkommenserwartungen der Verbraucher das GfK-Konsumklima konstant positiv. Die guten Verkaufszahlen des Lebensmitteleinzelhandels belegen dies mit einem Umsatzzuwachs im Mai 2012 um 1,2% im Vergleich zum Vorjahr.
Die Ernährungsindustrie ist mit 550.000 Beschäftigten der viertgrößte Industriezweig in Deutschland und ein stabiler Arbeitgeber. Die Branche sichert verlässlich Versorgung von rund 100 Millionen Menschen mit hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln.