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Konjunkturreport Ernährungsindustrie November 2009
Erwartungen verhalten optimistisch
27.11.2009, Berlin
Die Ernährungsindustrie erzielte im September 2009 einen Umsatz von 12,9 Mrd. €. Das entspricht einem Rückgang von 5,5% gegenüber dem Vorjahresmonat. In den ersten neun Monaten 2009 ging der Branchenumsatz um 4,3% zurück. Dies ist vor allem auf die negative Preisentwicklung bei Lebensmitteln zurückzuführen. Die Preissenkungen haben aber kaum Einfluß auf die Käuferentscheidungen gehabt, denn mengenmäßig wurde nicht mehr konsumiert. Das zeigen die Produktionszahlen, die nur einen leichten Rückgang von 0,5% für die Ernährungsindustrie ausweisen.
Zu schaffen macht den exportorientierten Lebensmittelherstellern der starke Euro und das insgesamt rückläufige Preisniveau im Exportgeschäft. So konnten die Unternehmen im September 2009 durchschnittlich nur um 5,9% niedrigere Preise für ihre Lebensmittelexporte erzielen als noch vor einem Jahr. Der wertmäßige Export der Ernährungsindustrie ging daher in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 5-6% zurück.
Das Geschäftklima in der Ernährungsindustrie hat sich im November 2009 positiv entwickelt und ist so gut wie zu Zeiten vor der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich allerdings, dass die Unternehmen keinesfalls ihre jetzige Lage besonders positiv sehen: die Nachfragesituation, der Auftragsbestand und die Preisentwicklung werden nach wie vor negativ beurteilt. Allein die optimistischen Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate ziehen den Ifo-Geschäftsklimaindex nach oben. Dazu trägt auch die positive Stimmung angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts bei.
Dass die Nahrungsmittel- und Getränkehersteller bisher vergleichsweise gut durchs Krisenjahr 2009 gekommen sind, zeigen die Beschäftigtenzahlen. Während andere Wirtschaftszweige Personal abbauen, waren in der Ernährungsindustrie im September 2009 1% mehr Personen als ein Jahr zuvor beschäftigt. Die Ernährungsindustrie wird damit ihrer Rolle als Konjunkturstütze der deutschen Volkswirtschaft weiter gerecht.