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Konjunkturreport Ernährungsindustrie September/Oktober 2009
Preissenkungsspielräume ausgereizt
06.11.2009, Berlin
Die Ernährungsindustrie erzielte im August 2009 einen Branchenumsatz von 12,7 Mrd. €. Das entspricht einem Rückgang von 5,3% gegenüber dem Vorjahresmonat (gesamtes verarbeitendes Gewerbe: -19,0%). Der Auslandsumsatz betrug im August 2009 3,1 Mrd. €. Die Ernährungsindustrie erweist sich damit nach wie vor als Stütze der Konjunktur; die Mitarbeiterzahl in der Branche stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,1%.
Die Lebensmittelpreise sind seit Mitte 2008 rückläufig. Die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke lagen im Oktober 2009 3-4% niedriger als noch vor einem Jahr. Das entspricht einer Entlastung der Verbraucher von rund 4 Mrd. € jährlich. In den letzten 30 Jahren sind die Lebensmittelpreise in Deutschland nur halb so stark gestiegen wie die allgemeinen Lebenshaltungskosten.
Die Herstellerpreise der Ernährungsindustrie gingen von September 2008 bis September 2009 um 4,6% zurück. Mit bislang elf Preisrunden im Lebensmitteleinzelhandel ist der Wettbewerb hierzulande so hart, wie in kaum einer anderen Branche oder einem anderen europäischen Mitgliedstaat. Vorhandene Preissenkungsspielräume durch günstiger gewordene Agrarrohstoffe sind jedoch längst ausgereizt. So lagen beispielsweise die Weltmarktpreise für die wichtigsten Agrarrohstoffe im Herbst dieses Jahres bereits wieder um 10-15% höher als noch zu Jahresbeginn. Die BVE erwartet, dass die Preissenkungsrunden allmählich zum Ende kommen.
Insgesamt kommt die Ernährungsindustrie bisher vergleichsweise gut durch die Krise, dies bestätigt eine aktuelle Analyse des Ifo-Instituts. Allerdings sei die Situation in den verschiedenen Lebensmittelbranchen sehr unterschiedlich und werde durch die jeweilige Rohstoff- und Exportabhängigkeit geprägt. Die Wirtschaftsforscher rechnen für das Jahr 2009 mit einem Produktionsrückgang von 1,0% in der Ernährungsindustrie.