Inhalt
Konjunkturreport Ernährungsindustrie April 2009
Preisdruck verschärft sich
29.04.2009, Berlin
Die Ernährungsindustrie erzielte im Februar 2009 einen Branchenumsatz von 11,5 Mrd. €. Das entspricht einem Minus von 5,4% gegenüber dem Vorjahresmonat. Kalenderbereinigt war in den ersten beiden Monaten 2009 der Umsatz um 3,3% zurückgegangen; die Produktion blieb mit +0,1% konstant. Im gesamten verarbeiteten Gewerbe lagen die Umsätze im Februar 2009 um 26,3% niedriger als im Vorjahr.
Die bislang eher optimistischen Erwartungen der Ernährungsindustrie im Exportgeschäft haben sich laut Ifo-Geschäftsklimaindex im April 2009 verschlechtert. Grund hierfür sind neben den schwieriger gewordenen Absatzbedingungen auf wichtigen Drittlandsmärkten die gesunkenen Ausfuhrpreise. Im März 2009 lagen die Ausfuhrpreise für Nahrungsmittel und Getränke um 5,8% niedriger als im Vorjahresmonat. Die Einfuhrpreise sanken im selben Zeitraum um 3,2%.
Obwohl sich das Konsumklima nach den jüngsten Erhebungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) überraschend robust zeigt, geraten die Unternehmen der Ernährungsindustrie im Inlandsmarkt weiter unter Druck. Harter Preiswettbewerb und Rabattschlachten prägen die derzeitige Situation im Lebensmitteleinzelhandel. Die Verkaufspreise der Ernährungsindustrie gegenüber dem Handel befinden sich seit sieben Monaten in einem Abwärtstrend und lagen im März 2009 um 3,6% niedriger als im März 2008.
Die Ernährungsindustrie ist eine mittelständische Branche; drei Viertel der Unternehmen beschäftigen weniger als 100 Mitarbeiter. Als fünftgrößter Industriezweig nimmt sie eine wichtige Funktion in der deutschen Wirtschaftsstruktur ein. Eine Verschärfung des Preiskampfes im Lebensmittelhandel beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit der Industrieunternehmen.