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Konjunkturreport Ernährungsindustrie Februar 2009
Ernährungsindustrie trotzt Konjunkturkrise
25.02.2009, Berlin
Die Ernährungsindustrie erzielte im Dezember 2008 einen Branchenumsatz von 13,1 Mrd. €. Das entspricht einem Plus von 4% gegenüber dem Vormonat November (+6% gegenüber Dezember 2007). Damit hebt sich die Lebensmittelerzeugung zum Jahresende deutlich von der Entwicklung im übrigen verarbeitenden Gewerbe ab, das mit einem Umsatzeinbruch von -12% gegenüber dem Vormonat voll vom Konjunkturabschwung getroffen wurde.
Die Exporte der Ernährungsindustrie haben sich – nach einem leichten Rückgang im November – im Dezember 2008 wieder stabilisiert und lagen um 6,4% höher als im Vorjahresmonat. Das Auslandsgeschäft ist nach wie vor der Wachstumsmotor der Branche.
Vor diesem Hintergrund bereitet der Branche Sorge, dass die bisherige zentrale Finanzierung der Absatz- und Exportförderung durch das Bundesverfassungs-gericht gekippt wurde. Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungs-industrie (BVE) sieht deshalb vor allem die Politik in der Pflicht, die überwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen der Ernährungs-industrie zukünftig verstärkt bei der Auslandsmarkterschließung zu unter-stützen.
Die Ernährungsindustrie gilt als konjunkturstabiler Wirtschaftszweig. In den letzten 50 Jahren verzeichnete die Branche nur viermal einen Umsatzrückgang (auf Jahressicht). Die vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) kürzlich veröffentlichten Umfrageergebnisse zur aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung zeichnen ein ähnliches Bild. Während die Geschäftserwartungen insbesondere bei den Produzenten von Vorleistungsgütern und langlebigen Konsumgütern auf einem Tiefpunkt sind, zeigt sich die Ernährungsindustrie sowohl in der Einschätzung ihrer aktuellen Wirtschaftslage als auch in ihren Erwartungen konjunkturrobust.