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Ernährungswirtschaft setzt sich für Nachhaltigkeit ein und leistet aktiven Beitrag zum Klimaschutz
16.01.2009, Berlin
Der Herausforderung „Klimawandel“ muss die Agrar- und Ernährungswirtschaft durch konsequente Anwendung des Leitprinzips Nachhaltigkeit Rechnung tragen“, forderte Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie im Rahmen des „Internationalen Forums Agrar- und Ernährungswirtschaft“ (IFAE) auf der Grünen Woche in Berlin.
Mit dem IFAE hat die Wirtschaft ein globales Dialogforum eingerichtet, das die großen Fragen der Welternährung zum Jahresauftakt im Rahmen der weltgrößten Verbrauchermesse diskutiert.
Über 300 Teilnehmer aus dem In- und Ausland befassten sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Agrar- und Ernährungsbranche in der BVE-Veranstaltung heute.
Die durch den Klimawandel bedingte globale Erwärmung hat Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Nutzflächen, die für die Versorgung der weiter steigenden Weltbevölkerung zur Verfügung stehen. Treibhausgase stehen als Verursacher der Erderwärmung besonders in der Kritik.
Die Landwirtschaft ist in besonderer Weise vom Klimawandel betroffen: einerseits ist sie Verursacher klimaschädlicher Treibhausgase, andererseits ist sie von den veränderten klimatischen Bedingungen z.B. durch niedrigere Erträge betroffen. Die Landwirtschaft bietet aber auch Potenzial für die Eindämmung des CO2-Ausstosses.
Die Konkurrenzsituation zwischen Lebensmitteln und Bioenergie durch den Einsatz knapper Agrarrohstoffe kompliziert die gegenwärtige Situation. Die Sicherung der Ernährung muss aus Sicht der Ernährungsindustrie Vorrang vor der Energieerzeugung haben.
Unter diesen Vorzeichen diskutierten Politik, Wirtschaft und Verbraucherschützer über Herausforderungen und Lösungsansätze der Lebensmittelkette.
Staatssekretärin Ursula Heinen stellte das Prinzip des nachhaltigen Wirtschaftens in den Mittelpunkt der Politik des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Stefan Etgeton, Verbraucherzentrale Bundesverband, forderte von der Agrar- und Ernährungswirtschaft ein ressourcen- und klimaschonendes Wirtschaften. Gleichzeitig wünscht die Verbraucherorganisation die Entwicklung von Kennzeichnungssystemen für die Bewertung der Klimafreundlichkeit von Produkten.
Philippe Metzger, Vice President Sustainability Mars und Mitglied des BVE-Vorstandes argumentiert, dass die Ernährungsindustrie durch weniger CO2-Ausstoss in den Fabriken, einen verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoffen, durch Einsparungen des Energieeinsatz, die Verringerung von Verpackungen und die Bündelung von Transporten bereits heute viel im Sinne der Nachhaltigkeit bewirkt.
Josef Sanktjohanser, Präsident des HDE, wies darauf hin, dass der Handel durch verschiedene Aktivitäten, insbesondere durch Maßnahmen bei der Energieeffizienz, einen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leistet.