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Lebensmittelpreise - Weitergabe der steigenden Rohstoffpreise an Endverbraucher notwendig
14.12.2007, Berlin
Nach Aussagen des Statistischen Bundesamtes stiegen die Preise für Lebensmittel im November 2007 im Vergleich zum November 2006 um 5,8%. Meldungen in der Presse, wonach Lebensmittel die Inflation anheizen, sind allerdings überzogen. Die gegenwärtigen Preissteigerungen verringern lediglich den Abstand zwischen der Entwicklung der allgemeinen Lebenshaltungskosten und den bisher ausgesprochen niedrigen Lebensmittelpreisen in Deutschland.
Hintergrund für diese Entwicklung sind teilweise dramatische Preisstei-gerungen für landwirtschaftliche Produkte. Die Daten des renommierten Commodity Research Bureau (CRB) verdeutlichen, dass der Preisindex der zehn wichtigsten Nahrungsmittel in den vergangen sieben Jahren um mehr als 80% zugelegt und im Juli 2007 seinen bisherigen Höchst-stand erreicht hat.
Die Ursachen für diese Entwicklung sind bekannt: stark steigende Nachfrage aus den Schwellenländern China und Indien, eine wachsen-de Weltbevölkerung, veränderte Konsumpräferenzen und klimatische Einflüsse. Hinzu kommt die Konkurrenz um die Anbauflächen zwischen der Produktion von Nahrungsmitteln und der Erzeugung von Bioenergie, die preissteigernd wirkt.
Die deutsche Ernährungsindustrie verfolgt diese Entwicklung mit großer Sorge. Je nach Be- und Verarbeitungsgrad stellen die Rohstoffkosten einen wesentlichen Anteil an den gesamten Produktionskosten dar, der je nach Produkt bis zu 80% betragen kann. In dieser prekären Rohstoff-situation kommen weitere Kostensteigerungen für Energie, Verpackung und Transport belastend hinzu.
Die Hersteller sind nicht in der Lage, die gestiegenen Kosten durch Ein-sparungen an anderer Stelle zu kompensieren. Die gestiegenen Kosten müssen in den Verkaufspreisen für Lebensmittel und Getränke über den Handel an die Verbraucher weiter gegeben werden. Geschieht dies nicht, verringern sich die Erträge mit negativen Auswirkungen für Inves-titionen, Innovationen und Arbeitsplätze.
Für die Verbraucher besteht dennoch kein Grund zu übermäßiger Sorge, denn im europaweiten Vergleich sind Lebensmittel in Deutschland um 6% günstiger als im EU-27-Vergleich.