Inhalt
EU-Erweiterung große Chance für die Ernährungsindustrie
02.10.2006, Berlin
Deutschland übernimmt zum 1. Januar 2007 für ein halbes Jahr die EU-Ratspräsidentschaft. Die Internationale Grüne Woche (IGW) wird diesem Ereignis in besonderer Weise Rechnung tragen. Die feierliche Eröffnung wird von Bundeskanzlerin Merkel und EU-Kommissionspräsident Barroso vorgenommen werden. Deutschland kommt in dieser Rolle eine entscheidende Funktion für die zukünftige Gestaltung Europas zu.
Zeitgleich werden mit Bulgarien und Rumänien zwei weitere Länder in die Europäische Union aufgenommen. Ihr Schwerpunkt verlagert sich damit ein Stück weiter nach Osten - eine große Chance für die Ernährungsindustrie weitere Absatzmärkte zu erobern, wird damit verbunden sein. Mit der damit steigenden Kaufkraft der Konsumenten wird auch ein hohes Potential höherwertiger Lebensmittel in den Ländern entstehen. Die BVE widmet sich den Marktchancen in der Veranstaltung "Absatzpotenziale für die deutsche Ernährungswirtschaft in Bulgarien und Rumänien" am 19. Januar 2007, die sich an Geschäftsführer und Exportverantwortliche in den Unternehmen richtet.
Die Ratspräsidentschaft und die Erweiterung werden Themen sein, mit denen sich die gesamte Ernährungswirtschaft auf der IGW auseinandersetzen wird. Traditionell ist die IGW eine hervorragende Plattform für den Meinungsaustausch von Politik und Wirtschaft. Im nächsten Jahr kommt ihr aber auch die Gastgeberrolle Deutschlands zu. Ernährungsindustrie und Agrarwirtschaft werden diese Bühne nutzen, um die politischen Anliegen der Branche in Europa deutlich zu machen und neue Kontakte im europäischen Binnenmarkt zu knüpfen. Die Auswahl und die Qualität deutscher Lebensmittel werden in diesem Rahmen eine hervorragende Präsentationsmöglichkeit bekommen.
Die IGW als führende Verbrauchermesse bietet der Ernährungsindustrie in besonderer Weise die Chance, der Öffentlichkeit die Herstellung und Vermarktung von Lebensmitteln zu erläutern. Die mit größter Sorgfalt und Engagement erzeugten Lebensmittel sind gerade in den letzten Wochen wieder durch kriminelle Machenschaften und unzureichende Lebensmittelkontrollen zu Unrecht in Verruf geraten. Die IGW bietet eine Chance, die modernen Produktions- und Qualitätssicherungsprozesse in der Ernährungsindustrie darzustellen. Die BVE wird sich dafür wie gewohnt im Erlebnisbauernhof in Halle 3.2 engagieren.
Der Jahresauftakt 2007 wird auch geprägt sein durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte. Auch wenn diese Erhöhung keinen direkten Einfluss auf die Lebensmittelpreise hat - die meisten Lebensmittel unterliegen einem ermäßigten Mehrwertsteuersatz - so werden die Verbraucher doch beim Einkauf noch sensibler auf den Preis achten. Die Unternehmen werden die IGW als Kommunikationsforum zwischen Anbieter und Verbraucher nutzen und vor allem die Geschmacksargumente in den Mittelpunkt der Kaufentscheidungen rücken.
Die deutsche Ernährungsindustrie, die landwirtschaftliche Erzeugnisse be- und verarbeitet, erreichte im vergangenen Jahr mit über einer halben Million Beschäftigten in über 5.900 Betrieben einen Umsatz von rund 133,6 Mrd. Euro. Damit ist die Ernährungsindustrie der viertgrößte deutsche Gewerbezweig nach der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und der chemischen Industrie.
Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) ist der wirtschaftspolitische Spitzenverband der Ernährungsindustrie. Wichtige Fachverbände und Unternehmen der Branche haben sich in der BVE zur Vertretung ihrer Interessen gegenüber Politik, Verwaltung, Marktpartnern und Öffentlichkeit zusammengeschlossen. Die BVE beschäftigt sich vor allem mit der Wirtschafts- und Außenwirtschaftspolitik, Verbraucher- und Umweltpolitik sowie den aktuellen Marktentwicklungen bei Lebensmitteln. Sie steht in engem Dialog mit den Absatzpartnern der Ernährungsindustrie in Handel, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung sowie ihren Lieferanten in der Agrarwirtschaft.