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Konjunkturbericht 01|2022: Erhoffte Rückkehr auf ein stabiles Vor-Corona-Niveau blieb aufgrund anhaltender Unsicherheiten aus
BVE veröffentlicht Bericht zur aktuellen wirtschaftlichen Lage der Ernährungsindustrie 01|2022
05.08.2022, Berlin
Im aktuellen Konjunkturbericht 01|2022 veröffentlicht die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) Daten und Fakten zur wirtschaftlichen Lage und Entwicklung der Branche im vierten Quartal 2021 und ersten Quartal 2022.
In Angesicht eines anhaltenden schwierigen Marktumfeldes mit stark ansteigenden Preisen bei Agrarrohstoffen sowie des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine konnte die deutsche Ernährungsindustrie im Jahresverlauf 2021 und Anfang 2022 die Verluste aus dem Vorjahr nur teilweise ausgleichen. Die erhoffte Rückkehr auf ein stabiles Vor-Corona-Niveau blieb somit aufgrund anhaltender Unsicherheiten aus: Im vierten Quartal 2021 erwirtschaftete die Branche insgesamt 49,03 Milliarden Euro, was einem nominalen Zuwachs von 5,2 Prozent im Vorjahresvergleich entspricht. Der Umsatzanstieg wurde von einer deutlich steigenden Verkaufspreisentwicklung im In- und Ausland getragen, während der reale (preisbereinigte) Umsatz mit minus 1,0 Prozent leicht rückläufig war. Das Exportgeschäft mit einem realen Umsatzplus von 6,1 Prozent fungierte hierbei als Wachstumsmotor, während das Inlandsgeschäft mit einem realen Umsatzergebnis von minus 4,3 Prozent im Vorjahresvergleich weiterhin unter seinen Möglichkeiten blieb. Im Zuge der wirtschaftlichen Erholung bauten die Hersteller ihre Produktion aus: Der um Saison- und Kalendereffekte bereinigte Produktionsindex stieg im zweiten Quartal 2021 um insgesamt plus 2,8 Prozent.
Bedingt durch wirtschaftspolitische Unsicherheiten schwächelte das Exportgeschäft im ersten Quartal 2022, während das Inlandsgeschäft stabil blieb. Das Exportgeschäft stieg nominal um 7,8 Prozent auf 16,6 Milliarden Euro, was bei einer Steigerung der Verkaufspreise von 15,6 Prozent einen realen Umsatzrückgang von minus 6,9 Prozent ausmacht. Das Inlandgeschäft konnte dies bei einem nominalen Zuwachs von 12,5 Prozent nicht kompensieren, was ein reales Umsatzplus von 2,0 Prozent bedeutete. Mit einem erwirtschafteten Gesamtumsatz von 49,4 Milliarden Euro stieg das Ergebnis nominal um plus 12,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum an. Auch hier resultierte das Umsatzplus aus steigenden Verkaufspreisen von 10,3 Prozent, während der reale Umsatz stagnierte. Der um Saison- und Kalendereffekte bereinigte Produktionsindex stieg um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der vorliegende Bericht zur wirtschaftlichen Lage gibt neben einer Übersicht über die deutschen Auslandsinvestitionen in der Ernährungsindustrie auch einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen zum Umsatz, Preisen sowie Geschäfts- und Konsumklima, zeigt, wie sich der Arbeitsmarkt im Bereich der Ernährungsindustrie entwickelt hat und gibt einen Situationsbericht über die Lage in den Teilbranchen.
Die Ernährungsindustrie ist mit einem jährlichen Umsatz von 186 Mrd. Euro der fünftgrößte Industriezweig Deutschlands. Über 638.000 Beschäftigte in rund 6.150 Betrieben versorgen die Verbraucher mit hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln. Dabei ist die Branche klein- und mittelständisch geprägt: 90 Prozent der Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie gehören dem Mittelstand an. Die Exportquote von rund 35 Prozent zeigt, dass Kunden auf der ganzen Welt die Qualität deutscher Lebensmittel schätzen.
Den vollständigen Konjunkturbericht können Sie hier herunterladen:
Konjunkturbericht 1|2022