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„Das Miteinander und der Zusammenhalt liegen uns am Herzen“
18.06.2020
Eckes-Granini Deutschland hat infolge der Corona-Krise 200.000 Liter Saft an soziale und karitative Einrichtungen gespendet. Im Interview erzählt uns der Geschäftsführer Kay Fischer, wie es zu den Spenden kam, wie die Reaktionen waren und welche Erkenntnisse er aus der Corona-Krise im Allgemeinen und der Spendenaktion im Besonderen für die Zukunft mitnimmt.
BVE: Eckes-Granini Deutschland hat infolge der Corona-Krise 200.000 Liter Saft an soziale und karitative Einrichtungen gespendet. Wie kam es zu dieser Idee?
Kay Fischer: Als Familienunternehmen ist Gemeinsinn Teil unserer Unternehmenskultur; das Miteinander und der Zusammenhalt liegen uns am Herzen. Überall in Deutschland krempeln die Menschen die Ärmel hoch, um das System am Laufen zu halten. Auch wir möchten schnell und unkompliziert helfen, indem wir Helfern sowie Bedürftigen eine Erfrischung ermöglichen und damit für einen Vitaminboost sorgen. Energie, die alle derzeit dringend brauchen.
BVE: An wen oder an welche Einrichtungen genau wurde der Saft gespendet? Wie waren die Reaktionen?
Kay Fischer: Die 200.000 Liter Saft sind bundesweit an Alten- und Pflegeheime, die Tafeln, Krankenhäuser, Feuerwehren und Obdachlosenhilfen verteilt worden. Davon gingen allein 37.000 Liter granini-Saft (das sind 100 Paletten) an neun Krankenhäuser der Johanniter. Die Ware wird von dort aus an weitere Standorte verteilt – eine logistische Leistung, zu der längst nicht alle Empfänger in der Lage sind. Alle Empfänger freuen sich über die fruchtige Spende und teilen uns dies mit anhand von Dankesschreiben, Fotos und eigenen Veröffentlichungen. Das Echo bestärkt uns in unserem Handeln.
BVE: Wie haben Sie die Spenden koordiniert? Wie wurden die Empfänger ausgewählt?
Kay Fischer: Wir haben ein eigenes Spenden-Koordinations-Team. Darüber hinaus packen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tatkräftig mit an, die nicht unmittelbar zum Spenden-Team dazu gehören: Wenn Ware für einen guten Zweck vom Empfänger am Werk nicht selbst abgeholt werden kann, fährt ein Team von uns die Spenden selbst zu den Spendenempfängern in der Region. In Frankfurt beispielsweise helfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bernd-Reisig-Stiftung dabei, mit dem Fahrrad Säfte an Obdachlose zu verteilen. Es sind Zeiten wie diese, in denen die Eckes-Granini-Betriebsfamilie stolz darauf ist, ihren Zusammenhalt und ihre Solidarität mit all denen zu demonstrieren, denen es aktuell weniger gut geht. Der Kontakt zu vielen Spendenempfängern besteht seit Jahren, da wir auch in Nicht-Corona-Zeiten Ware gespendet haben. Unser Engagement hat sich aber auch rumgesprochen, sodass wir viele Anfragen erhalten, die unser Koordinations-Team übernimmt und bearbeitet.
BVE: Die Corona-Krise hat vieles auf den Kopf gestellt, neue Herausforderungen zu Tage gebracht und den Blick für das wirklich Wichtige geschärft. Was nehmen Sie aus dieser Erfahrung generell und der Spendenaktion im Besonderen für die Zukunft mit?
Kay Fischer: Innerhalb kürzester Zeit sind wir in den Krisenmodus gewechselt. Dass das beinahe reibungslos funktioniert hat, zeigt das hohe Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für alle galt es plötzlich, all die Herausforderungen zu schultern, die die beruflichen Veränderungen aber auch die privaten Gegebenheiten mit sich bringen: Home-Office mit Kindern, sich um Personen der Risiko-Gruppe kümmern, als Außendienstler plötzlich nicht mehr zum Kunden fahren zu können, im Werk im Rotationsprinzip zu arbeiten... Jeder Einzelne gibt hier sein Bestes, damit alles läuft. Gleichzeitig lösen wir sonst langwierige Entscheidungsprozesse pragmatisch und schnell, wir kommunizieren transparent und informieren regelmäßig die gesamte Belegschaft über den Stand der Dinge. Für die Zukunft habe ich die Gewissheit, dass Eckes-Granini ein Familienunternehmen ist, das mit besonderen Situationen umgehen kann und eine Flexibilität und Pragmatismus an den Tag legt, der in diesen Zeiten den Unterschied macht.
Die Corona-Krise hat den Blick auf unsere gesellschaftliche Verantwortung zudem noch einmal geschärft. Machen wir uns seit jeher stark für Menschen, die Hilfe brauchen, kam uns nun unsere ausgeprägte Hands-on-Mentalität zu Gute: Wir wollten schnell, effektiv und unbürokratisch helfen – und das haben wir geschafft. Das wollen wir uns auch für die Zukunft bewahren.
BVE: Vielen Dank für das Interview, Herr Fischer!