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Regionalinitiative Nachhaltigkeitsförderung in Hannover
14.11.2019
Am 8. Januar findet die Regionalinitiative Nachhaltigkeitsförderung in Hannover statt. Michael Andritzky, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Ernährungswirtschaft Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt e.V. (VdEW) erzählt uns im Interview, wo er die größten Herausforderungen hinsichtlich einer nachhaltigeren Unternehmensführung sieht und was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Veranstaltung erwarten können.
BVE: Die Veranstaltung zu Nachhaltigkeitsstrategien für die Ernährungswirtschaft in Niedersachen, Bremen und Sachsen-Anhalt soll regionalen Unternehmerinnen und Unternehmern helfen, die Lebensmittelproduktion nachhaltiger zu gestalten. Wie bewerten Sie den Status quo?
Michael Andritzky: Schon aus Eigeninteresse versuchen fast alle Unternehmen seit vielen Jahren den Verbrauch von Ressourcen wie Wasser, Energie, Roh-und Hilfsstoffen zu reduzieren. Es ist nachweisbar, dass sich hier, auch ohne staatliche Bevormundung, unheimlich viel getan hat. Die öffentliche Wahrnehmung, dass Nachhaltigkeit in Opposition zur Unternehmerschaft stehe, ist daher falsch.
BVE: Wo sehen Sie die größten Herausforderungen, die sich den Unternehmen stellen, wenn sie nachhaltiger produzieren wollen?
Michael Andritzky: Es gibt viele Wertungswidersprüche. Beispielsweise kollidiert das Ziel, Verpackungsmaterial einzusparen, mit dem Ziel nach längerer Haltbarkeit und dem Wunsch vieler Verbraucher nach kleineren Verpackungsgrößen und dem damit einhergehenden Ziel, weniger Lebensmittel wegzuwerfen.
Regionalität und kurze Transportwege kollidieren häufig mit der Notwendigkeit, preisgünstig einzukaufen und zentral zu produzieren. Hier müssen stets Abwägungen getroffen und letztlich die besten Lösungen gefunden werden.
BVE: Wie schätzen Sie das Potenzial zur Verbesserung ein? Wo sehen Sie Vorbilder im Umgang mit den natürlichen Ressourcen?
Michael Andritzky: Kein System ist perfekt. Jedes System kann verbessert werden. Insofern gibt es überall ein großes Verbesserungspotenzial. Das Lernen von anderen Unternehmen des gleichen Wirtschaftszweigs kann dabei eine große Hilfe sein.
BVE: Welche Hilfestellungen und Anregungen kann die Veranstaltung bieten?
Michael Andritzky: Neben der systematischen Arbeit in den Betrieben sind Erfahrungsberichte aus anderen Unternehmen die beste Quelle, um Innovationen und Verbesserungen zu erreichen. Die BVE-Tagung zur Nachhaltigkeit in der Region ist dafür ein hervorragendes Angebot, um sich auszutauschen und um voneinander zu lernen.
BVE: Vielen Dank für das Interview!
Interessenten können sich hier bis zum 20. Dezember 2019 anmelden.