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Verbraucher in der Eigenverantwortung
29.05.2019
Das Konsumverhalten wird geprägt durch den gesellschaftlichen Wandel, deshalb müssen sich Lebensmittel dem Verbraucher anpassen. Über 80 Millionen preisbewusste Einwohner mit immer höheren Ansprüchen machen Deutschland zu einem der am härtesten umkämpften Lebensmittelmärkte weltweit. Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), erklärt: „In Zeiten einer sicheren Versorgung mit Lebensmitteln erwarten Verbraucher, dass ihre Nahrungsmittel qualitativ hochwertig, geschmackvoll und preiswert sind. Mehr noch, Lebensmittel sollen individuelle Lebensstile verwirklichen. Die deutschen Hersteller tun genau das: Sie stellen jeden Tag 170.000 Produkte zur Verfügung, für die sich jeder Verbraucher nach seinem Bedürfnis frei entscheiden kann. Der Konsument ist dabei durchaus in der Lage, sich zu informieren, zu reflektieren und damit auch, seine Kaufentscheidung im Supermarkt eigenverantwortlich zu treffen. Das Leitbild in der Verbraucherpolitik muss deshalb lauten: Verbraucher handeln selbstbestimmt. Wir fordern die Politik auf, keine Maßnahmen, die eine Konsumlenkung zum Ziel haben, den Verbraucher bevormunden oder den Unternehmen neue und aufwändige Kennzeichnungs- und Informationspflichten ohne erkennbaren Mehrwert für die Verbraucher auferlegen, auf den Weg zu bringen.“
Die Ernährungsindustrie geht vom Leitbild des mündigen Verbrauchers aus, der kompetent und informiert über sein Verhalten und seine Bedürfnisse kritisch nachdenkt. Der Verbraucher hat Eigenverantwortung für seine Einkaufsentscheidungen. Der Staat schafft die Rahmenbedingungen für ein ausbalanciertes Marktgeschehen, das Konsumenten- und Produzenteninteressen schützt; er gewährleistet den Gesundheitsschutz. Auch soll der Verbraucher vor Irreführung und Täuschung geschützt, aber nicht bevormundet werden. Die Souveränität des Verbrauchers sichert den Wettbewerb und ein bedürfnisorientiertes Produktangebot. Der Verbraucher hat die Möglichkeit (einzeln oder organisiert), seine Interessen zu äußern und auf den Markt durch sein Handeln Einfluss zu nehmen. Viele, möglicherweise auch widersprüchliche Trends, werden von den Konsumenten oft gleichzeitig verfolgt: mal vegan, mal Fleisch, mal Convenience, mal Slow Food. Aufgabe der Lebensmittelhersteller ist es, die Konsumwünsche der Verbraucher zu bedienen. Der beste Dienst am Menschen ist, ihn in seiner Individualität und Würde ernst zu nehmen. Das bedeutet: Keine Bewertung von Lebensstilen, keine Bevormundung, keine Zeigefinger, keine Geschmacksdiktate. In unserer Gesellschaft des unbegrenzten Angebots, aber der begrenzten Teilhabe, ist für die Ernährungsbranche der möglichst umfassende Zugang aller Menschen zu den Lebensmitteln, die sie zur Verwirklichung ihres Lebensstils benötigen, oberstes Ziel.