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Heute Trend, morgen vergessen?
21.01.2020
Es ist wieder so weit. Auf der Internationalen Grünen Woche stellen wir erneut die Frage: "Wie schmeckt die Zukunft?" und fokussieren uns auf die Trendthemen von heute und morgen. Gleichzeitig darf nicht außer Acht gelassen werden, dass viele Trends der Vergangenheit keinesfalls Schnee von gestern sind. Das zeigen sowohl die Ergebnisse unserer Trendstudie mit Innova Market Insights als auch eine Studie von S&B Strategy über die sich verändernde Margenwelt.
Convenience
Tiefkühlpizza, Fischstäbchen oder Gerichte aus der Konserve – all diese Produkte, die seit den 50er/60er Jahren unser Leben revolutioniert haben, sind heutzutage alltäglicher Bestandteil des Lebensmittelangebots in Deutschland. Ihre Existenz ist so normal, dass sie nicht als ehemaliges Trendprodukt wahrgenommen werden. Convenience ist dabei ein Trend, der immer noch anhält und in alle Bereiche hineinwirkt. Dominik Herwald, Teamleiter DACH bei Innova Market Insights, erklärt uns im Interview: „Wenn man die Daten zu neuen Lebensmittel- und Getränkeprodukten betrachtet, sind Forderungen, die mit Convenience zusammenhängen, weit überlegen gegenüber denen, die sich nur auf Gesundheit, Nachhaltigkeit oder Genuss stützen.“
Als übergeordnetes Prinzip bietet Convenience Anschlussstellen für weitere Trends. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine convieniente Konzeption eines neuen Lebensmittelprodukts nicht optional ist. Stattdessen muss Convenience in jedem Konsumbereich mitgedacht werden. „Das Produkt kann sehr lecker oder gesund sein, wenn es nicht convienient ist, werden die Verbraucher es nicht (erneut) kaufen“, so Herwald weiter.
Healthy
Einen ergänzenden Blickwinkel ermöglicht die Studie von S&B Strategy über die sich verändernde Margenwelt der Ernährungsindustrie. Sie kommt zu dem Schluss, dass es durch die Bedienung von Trendthemen wie beispielweise Vegan, Vegetarisch oder Bio (in der Studie als „healthy“ zusammengefasst) gelingen kann, dem Preiswettbewerb zu entkommen und höhere Gewinne zu erzielen. Anbieter mit einer „healthy“ Positionierung konnten laut S&B Strategy 2011-2017 Wachstumsraten von knapp 10 Prozent jährlich erzielen, während Herstellr ohne diese Positionierung im gleichen Zeitraum circa 3 Prozent Wachstum jährlich erwirtschaften.
Auf die Frage, wie langlebig der versprochene Erfolg einer solchen Ausrichtung ist, antwortete uns Patrick Seidler, Managing Partner bei S&B Strategy GmbH - Geschäftsbereich Food, im Interview: „Wir gehen nicht davon aus, dass Themen wie Bio, Demeter, Vegan oder Gentechnikfrei wieder von der Agenda der Konsumenten verschwinden. Gerade die zunehmende Transparenz und Nachverfolgbarkeit des Produktionsprozesses und des Einsatzes von Rohwaren wird die Aufmerksamkeit der Konsumenten noch stärker auf diese Themen lenken.“ Auch Convenience sei sicherlich ein nach wie vor anhaltender Trend, allerdings gelte auch dort, „dass Hersteller, die transparent die Rohwaren, Inhaltsstoffe und deren Herkunft darstellen, für Vertrauen beim Konsumenten sorgen und mittelfristig so höhere Margen erzielen können.“
Verschmelzen statt Verschwinden
Beide Studien zeigen, dass Trends nicht immer nur von kurzer Dauer sind, sondern auch über Jahrzehnte ein wichtiger Faktor bei der Produktentwicklung sind. Die Beispiele von Convenience und Healthy unterstreichen außerdem, dass mit der Zeit eine Kombination der verschiedenen Aspekte an Relevanz gewinnt. Folgt man beiden Studien, so muss ein neues Lebensmittel sowohl convienient sein als auch healthy Ansprüchen genügen, um am Markt die besten Chancen zu haben.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch am Gemeinschaftsstand von BVE, Lebensmittelverband und Partnern in Halle 3.2, Stand 146! Finden Sie hier unser Bühnenprogramm zum Download. Twittern Sie mit uns unter dem Hashtag #ZukunftSchmeckt