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Bulgur und Couscous „Made in Germany“
23.06.2021
Bulgur und Couscous sind klassische Importprodukte. Produktionskapazitäten in industriellem Umfang fehlten bisher in Deutschland. Das Mühlenunternehmen GoodMills ist nun der erste Hersteller, der die Getreidespezialitäten auch hierzulande herstellt. Im Lebensmitteleinzelhandel werden die Produkte unter der Marke „Müllers Mühle“ vertrieben.
Getreide verarbeitet GoodMills in Mannheim bereits seit 1907. Nun wurde das Stammwerk für 15 Millionen Euro erweitert, um Bulgur und Couscous zu produzieren. Zwei Jahre lang dauerte die Planungs- und Bauphase für die neue Produktionsanlage samt Abfüllung und Lager. „Mit der Hildebrandmühle als Durum-Spezialist in unserem Mühlennetzwerk war es ein logischer Schritt, das Produktionsspektrum zu erweitern. So können wir jetzt Ware in Premiumqualität und auf Wunsch sogar mit Bio-Siegel anbieten“, sagt Christoph Klöpper, Geschäftsführer der Good Mills Deutschland GmbH. Mit mehreren Zertifizierungen (unter anderem nach IFS 6, BIO und VLOG) möchte das Unternehmen einen Mehrwert in Sachen Qualität bieten.
Auch die Frische ist ein Pluspunkt: Die Hildebrandmühle produziert flexibel, der Transport zu Kunden innerhalb der DACH-Region ist kurz. So lassen sich lange Lagerzeiten vermeiden – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil gegenüber Import-Ware. Das Angebot richtet sich neben dem Einzelhandel auch Lebensmittelhersteller, Cateringunternehmen, Kantinen, Mensen sowie Gastronomie und Hotellerie.
Steigende Nachfrage
Mit der neuen Produktionslinie will die Hildebrandmühle einen lukrativen und stetig wachsenden Markt erschließen. „Der Trend zur fleischlosen Ernährung und das wachsende Interesse der Verbraucher an verschiedenen Länderküchen steigert die Nachfrage nach Bulgur und Couscous erheblich“, so Christoph Klöpper. Und er ergänzt: „Ob für die Zubereitung zuhause oder als To-Go-Gericht im Supermarkt - Bulgur und Couscous haben längst den Sprung vom Nischenprodukt ins Standard-Sortiment vollzogen.“
Der Unterschied zwischen Bulgur und Couscous
Die Hildebrandmühle Mannheim beschäftigt 30 Mitarbeiter und verarbeitet jährlich 180.000 Tonnen Hartweizen (auch Durum genannt) zu Grieß. Der größte Teil davon geht an die Nudel-Industrie. Auch Couscous und Bulgur werden aus Hartweizen hergestellt. Couscous kommt ursprünglich aus Vorderasien und fand im Laufe der Geschichte Einzug in die nordafrikanische Küche. Er besteht aus Hirse-, Hartweizen-, Dinkel- oder Gerstengrieß. Dieser wird befeuchtet und anschließend zerrieben, so dass etwa 1-3 Millimeter große Kügelchen entstehen. Bulgur stammt aus dem Vorderen Orient. Für seine Herstellung wird der Weizen vorgekocht, getrocknet und anschließend von der freigelegten Kleie befreit. Danach werden die Körner grob oder fein zu Grütze geschnitten.
Nachhaltig angebaut
GoodMills bezieht seinen Hartweizen sowohl aus Deutschland als auch aus europäischen Nachbarländern und Kanada. Hier arbeitet das Unternehmen gemäß dem eigenen Nachhaltigkeitsprogramm mit ausgesuchten Lieferanten und Vertragsbauern zusammen, die die Rohware nach streng definierten Standards so umweltverträglich wie möglich anbauen.
Die Good-Mills Gruppe hat ihren Sitz in Wien und betreibt 25 Mühlen in Österreich, Deutschland, Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Jährlich werden etwa 2,7 Millionen Tonnen Getreide verarbeitet und ein Umsatz von 850 Millionen Euro erwirtschaftet. In Deutschland wird an sechs Mühlenstandorten Getreide verarbeitet, unter anderem in Mannheim. Zu den bekanntesten Marken im Einzelhandel gehören Aurora, Goldpuder, Rosenmehl und Diamant.