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Studie: Nachhaltige Lieferketten gewinnen in der Ernährungsindustrie an Bedeutung
25.08.2021
In 16 Monaten startet das von der Bundesregierung beschlossene Lieferkettengesetz. Für die Unternehmen der Ernährungsindustrie gehen damit viele Neuerungen, aber auch Chancen einher. Um herauszufinden, wie der deutsche Mittelstand in Sachen Nachhaltigkeit aufgestellt ist, hat die DZ BANK 1.000 mittelständische Unternehmen über ihr entsprechendes Engagement befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass das Thema Nachhaltigkeit in der Ernährungsindustrie selbst in den schwierigen Zeiten der Pandemie von großer Bedeutung geblieben ist.
42 Prozent der mittelständischen Unternehmen der Ernährungsindustrie setzen bereits auf Nachhaltigkeit bei der Auswahl ihrer Lieferanten. Damit lag die Branche weit vor den anderen Mittelständlern. Der Aspekt spielte durchschnittlich nur bei 29 Prozent der befragten Unternehmen eine Rolle. Hier herrscht dringend Nachholbedarf.
Das von der Bundesregierung im Juni 2021 beschlossene Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz tritt zum Jahresbeginn 2023 in Kraft, zunächst für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern. Ein Jahr später gilt es auch für Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern. Die Firmen müssen bis dahin ein angemessenes Risikomanagement entlang der gesamten Lieferkette einführen und im Ernstfall Maßnahmen ergreifen. „Gleichzeitig bietet das Lieferkettengesetz auch die Chance, das eigene Geschäftsmodell für eine nachhaltige Wirtschaft fit zu machen. Besonders innovative Lösungen können die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen steigern“, sagt Uwe Berghaus, Firmenkundenvorstand der DZ Bank.
Ökologische Nachhaltigkeit ist wichtiger Aspekt
Zum nachhaltigen Wirtschaften gehören auch ökologische Aspekte. Von den Mittelständern der Ernährungsindustrie setzen jeweils fast neun von zehn Unternehmen auf Recycling und Abfallmanagement. Die Nutzung eines Energieeffizienz- und Gebäudemanagements wird von 80 Prozent der befragten Unternehmen der Branche forciert. Beim Einsatz selbst erzeugter regenerativer Energien geht die Landwirtschaft mit leuchtendem Beispiel voran. Mit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2000 wurden nach und nach immer mehr Landwirte auch zu Energiewirten. Die Ernährungsindustrie zeigt ihr Umweltengagement vor allem durch den Bezug von Ökostrom. 63 Prozent der befragten Unternehmen der Branche bestätigten diesen Aspekt.
Überdurchschnittlich aufgeschlossen sind die mitteständischen Unternehmen der Ernährungsindustrie gegenüber neuen nachhaltigen Produkten. 54 Prozent erweitern ihr Angebot bereits entsprechend.
Unternehmen handeln aus eigener Überzeugung
Die DZ BANK fragte zudem nach den Gründen für den Einsatz von Nachhaltigkeit. Bei der Ernährungsindustrie wurde hier die eigene Überzeugung mit über 80 Prozent am häufigsten genannt, dicht gefolgt vom Einsparen von Energiekosten und dem Ziel, den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Auch der Aspekt Kunden zu gewinnen und zu binden stand für 72 Prozent der befragten Unternehmen im Fokus. Insgesamt erwarten etwas über die Hälfte der mittelständischen Unternehmen der Ernährungsbranche steigende Kosten durch ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen.
Hier finden Sie die ausführlichen Ergebnisse der Sonderumfrage der LZ BANK.