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#RuntervomGas - von heute auf morgen geht es nicht
04.07.2022
Die aktuelle Energie-Situation ist angespannt. Im Juni 2022 hat Bundeswirtschaftsminister Habeck die zweite Eskalationsstufe im Notfallplan Gas ausgerufen. Es zeichnet sich die reale Gefahr ab, dass der Bezug von russischem Erdgas gänzlich zum Erliegen kommt und im Herbst/Winter 2022 eine erhebliche Versorgungslücke droht.
Erdgas ist für die Produktion in der Ernährungsindustrie von großer Bedeutung. Es wird für die thermischen Prozesse sowie zur Stromerzeugung in den Betrieben eingesetzt. Mit rund 38,5 TWh jährlich ist die Branche der zweitgrößte Verbraucher im verarbeitenden Gewerbe. Eine Substitution ist kurzfristig nicht möglich, auch wenn die Lebensmittelhersteller mit Hochdruck an alternativen Lösungen arbeiten. Ausfälle bei der Erdgasversorgung würden sich unmittelbar auf die Nahrungsmittelproduktion auswirken.
Aufgrund der essentiellen Bedeutung der Ernährung und im Hinblick darauf, dass Störungen in der Lebensmittelversorgung der Bevölkerung das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates beeinträchtigen können, fordert die BVE:
- Berücksichtigung der Nahrungsmittelherstellung als „Kritische Infrastruktur“ im Fall der Verknappung von Erdgas und Priorisierung bei der Konzeption von Vorranglisten.
- Die Ernährungsindustrie braucht Planungssicherheit bei der Energieversorgung. Die Regierung muss die Energieversorgung dauerhaft gewährleisten.
- Die rasant steigenden Preise bei Rohstoffen können nicht allein von der Ernährungsindustrie getragen werden. Eine Entlastung bei den Energiepreisen unter anderem bei Mineralölsteuer, Stromsteuer und Netzentgelten ist dringend erforderlich.
#RuntervomGas
Unter dem Hashtag #RuntervomGas zeigen wir in den sozialen Netzwerken, wie verantwortungsvoll die Ernährungsindustrie mit Energie umgeht und daran arbeitet, den Gesamtenergieverbrauch und insbesondere auch die Abhängigkeit vom Gas zu reduzieren. Dafür haben die Unternehmen viele individuelle Lösungen parat, doch von heute auf morgen geht es nicht. Die Umstellung braucht Zeit und verlässliche Rahmenbedingungen.
Auf Linkedin finden Sie einen Auszug der Kampagne:
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BVE-Argumentationshilfe zu den Kostensteigerungen
Nicht nur die steigenden Energiepreise treffen die deutsche Ernährungsindustrie hart. Hinzu kommen 66% mehr Kosten bei Strom, plus 33% bei Rohstoffen: Die deutsche Ernährungsindustrie erlebt zurzeit die größte Krise seit über 70 Jahren. Es gibt kaum einen Bereich, in dem die Kosten nicht steigen. Der Krieg in der Ukraine kommt mit seinen vielschichtigen Auswirkungen noch dazu.
Mit der Argumentationshilfe dokumentiert die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) die massiven Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Energie, Logistik, Verpackungen und Düngemitteln in den letzten zwei Jahren.
>> PDF Download Argumentationshilfe