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Bioprodukte kommen in der Mitte der Gesellschaft an
15.02.2019
Vom 13. bis 16. Februar findet die 30. Biofach in Nürnberg statt. Auf der weltweit größten Messe für Bioprodukte kann eine Branche ihren Aufstieg vom Nischenmarkt zum Kassenschlager feiern. Laut der Consumers‘ Choice Studie 2017 konnte der Umsatz von Biowaren um jährlich über sechs Millionen Euro gesteigert werden. Im Durchschnitt geben die Verbraucherinnen und Verbraucher einen Anteil von 5,7 Prozent der Gesamtlebensmittelausgaben (inklusive Getränke) für Bionahrungsmittel aus. Zehn Jahre zuvor waren es lediglich 2,7 Prozent.
Für viele Kundinnen und Kunden werden Fragen nach Herkunft und Herstellungsweise ihrer Lebensmittel immer wichtiger. Dies spiegelt sich auch in ihrem Einkaufsverhalten wieder. 98 Prozent der Deutschen – ob jung oder alt – kaufen mindestens ein Bioprodukt im Jahr. Nichtsdestoweniger bleiben es die jungen Konsumentinnen und Konsumenten, die den Biomarkt weiter vorantreiben und ihn von Labeln wie langweilig oder fad befreien. Die Biobranche gehört somit längst nicht mehr einer Nische an, sondern ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Die Tatsache, dass Bio bei vielen Menschen zum Standard geworden ist, dämpft jedoch Erwartungen hinsichtlich der Wachstumsdynamik. Um eine Sättigung des Marktes zu vermeiden, setzen Unternehmen auf weitere Ernährungstrends, die gut mit Biothemen kombinierbar sind. Dabei sind es vor allem Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschonung, die einen Anschluss an das Biosortiment vielversprechend erscheinen lassen. Zu nennen sind hier Lebensmittel aus dem Soja- oder Veggiebereich, deren Umsätze ebenfalls massiv gestiegen sind. Aber auch andere Produktgruppen werden es ohne Anschlussfähigkeit an eine biologisch, nachhaltige Herstellungsweise schwer haben, sich behaupten zu können.
Eine Trendwende ist nicht abzusehen. Vielmehr ist zu erwarten, dass Biolebensmittel immer selbstverständlicher in den Einkaufswagen landen. Die Hersteller und Händler von Bioprodukten können daher optimistisch Richtung Zukunft schauen.