Inhalt
Entwaldungsfreie Lieferketten
Wälder nehmen eine wichtige Rolle in den globalen Ökosystemen ein. Sie speichern Kohlendioxid und sorgen für Biodiversität. Ebenso sind sie die Lebensgrundlage für über eine Milliarde Menschen. Der Wald ist dabei nicht nur Lebensraum, sondern bietet ihnen auch eine wirtschaftliche Grundlage. Durch die Landwirtschaft entstehen ca. 40 Prozent der weltweiten Waldrodungen. Auch Agrarrohstoffe für die Lebensmittelproduktion sind davon betroffen. Aus diesem Grund arbeiten unsere Unternehmen seit über zehn Jahren an entwaldungsfreien Lieferketten. Trotz der erzielten Fortschritte müssen diese Bemühungen weiter intensiviert werden. Dafür benötigt es einen gemeinsamen Kraftakt von der landwirtschaftlichen Produktion bis zum Verbraucher an der Ladentheke.
Was unternimmt die Branche? Die Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie engagieren sich in zahlreichen Multistakeholder-Plattformen wie zum Beispiel dem Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP), dem Forum nachhaltigen Kakao, Rainforest Alliance oder der Initiative Nachhaltige Lieferkette. Auch Umweltmanagementsysteme wie ISO 14001 und EMAS sind flächendeckend in der Branche eingeführt. Damit analysieren die Unternehmen ihre Auswirkungen auf das Ökosystem. Viele Unternehmen geben über ihre Aktivitäten für mehr Nachhaltigkeit bereits umfangreich Auskunft - zum Beispiel auf ihren Internetseiten, in Unternehmenspublikationen und auf Fachveranstaltungen. Darüber hinaus fördert die BVE durch eine Brancheninitiative zusammen mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung die Transparenz und Berichterstattung über das Nachhaltigkeitsengagement der Branche („BVE-Branchenleitfaden zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex“).
Wir begrüßen auch das Engagement der Politik für entwaldungsfreie Lieferketten. Die EU-Kommission hat mit der Mitteilung „Intensivierung der EU-Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung der Wälder in der Welt“ von Juli 2019 eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um Entwaldung und Waldschädigung im Zusammenhang mit Agrarrohstoffimporten zu reduzieren. Derzeit läuft eine Prüfung potentieller regulatorischer und nicht-regulatorischer Maßnahmen zu entwaldungsfreien Agrarlieferketten durch die EU-Generaldirektion Umwelt. Die Bundesregierung hat als erste Antwort auf die EU-Mitteilung am 08. April 2020 „Leitlinien der Bundesregierung zur Förderung von entwaldungs-freien Lieferketten von Agrarrohstoffen“ verabschiedet.