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Erhalt der Biodiversität: Lebensmittelhersteller übernehmen Verantwortung
12.02.2019
Landökosysteme bilden die Grundlage der Lebensmittelproduktion. Die Verantwortung, Böden, Lebensräume und Biodiversität zu bewahren, trägt auch die Ernährungsindustrie. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um bio- oder konventionelle Betriebe – in Deutschland oder weltweit – handelt.
Viele Unternehmerinnen und Unternehmer engagieren sich in gemeinsamen Initiativen für den Erhalt der Biodiversität. So wurden Brancheninitiativen wie das „
Forum Nachhaltiger Kakao“ mit dem Ziel, die natürlichen Ressourcen und die Biodiversität in den Anbauländern zu erhalten, gegründet. Westafrikanische Kakaobauern leben oft unter der international definierten Armutsgrenze. Dies erschwert nicht nur ihr Überleben und begünstigt Missbrauch, sondern hat auch negative Folgen für den Kakaoanbau und die Umwelt. Um die Ernte zu sichern, werden immer wieder umweltschädigende Techniken angewendet, die langfristig betrachtet kontraproduktiv sind. Ertrag und Qualität leiden. Ohne Perspektive bauen viele Bäuerinnen und Bauern andere Nutzpflanzen an oder geben schließlich auf. Das „Forum Nachhaltiger Kakao“, in dem sich über 70 Mitglieder aus Industrie, Handel und Gesellschaft versammeln, lässt den Kakaoanbauern die nötige Unterstützung zukommen. Dazu zählen neben der Ausstattung mit Saatgut und Düngemitteln auch Investitionen in Ausbildung, fachliche Weiterbildung und Praxis-Schulungen.
Des Weiteren gibt es internationale Bemühungen, um den Erhalt von Biodiversität mit der Versorgung von Rohstoffen in Einklang zu bringen. So verpflichteten sich Akteure aus über 65 Ländern in der „Berlin Declaration“ der
4. Weltkakao-Konferenz im Mai 2018, gegen die fortschreitende Entwaldung vorzugehen. Zu diesem Zweck soll Kakaobauern unter anderem ein höherer Preis für ihr Produkt und der Zugang zu Weiterbildungen für bessere Anbaumethoden erleichtert werden, sodass weniger Wald neuen Anbauflächen weichen muss.
Darüber hinaus engagieren sich Lebensmittelhersteller individuell oder in kleineren Kooperationen für einen schonenden Ressourcenumgang. So fördern beispielsweise Unilever und Symrise gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit den
nachhaltigen Vanille-Anbau in Madagaskar. Neben der Vermittlung von nachhaltigen Anbaupraktiken engagieren sich die Unternehmen auch in der Umwelterziehung in Grundschulen. Die Firmen
Original Food und Tuchel & Sohn verfolgen hingegen einen anderen Ansatz. In Zusammenarbeit mit der GIZ fördern sie den Erhalt äthiopischer Bergregenwälder durch nachhaltige Wildsammlung von Kaffee und Honig.
All diesen Projekten gemeinsam ist die Tatsache, dass sich durch höhere Einkommen für die Familien der Druck auf die natürlichen Ressourcen und die Biodiversität der Regenwälder reduziert.
Projekte und Informationen zum Thema Biodiversität und Nachhaltigkeit:
Forum Nachhaltiger Kakao
World Cocoa Conference 2018
Informationen zum Projekt zu nachhaltigem Vanille-Anbau in Madagaskar
Original Food