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Warum sich ein dritter Platz wie ein Sieg anfühlt
27.08.2018
Letzten Freitag klingelte das Telefon in der BVE-Pressestelle. Die Journalistin der Wirtschaftswoche – verwundert über die Ergebnisse der eigenen Studie – bat um einen Erklärungsversuch, wie es die Ernährungsindustrie auf Platz drei der „wertvollen Unternehmen“ geschafft habe. Im Auftrag der Wirtschaftswoche hatte die Service Value GmbH Bewohner aus insgesamt 54 Landkreisen und 17 kreisfreien Städten in Norddeutschland dazu befragt, welche Unternehmen sie als „wertvoll“ für ihre Region empfänden. Zu unserer Deutung der Umfrageergebnisse gleich mehr.
Eins vorweg: Verständlicherweise knallten hier nach dem Anruf erst einmal die virtuellen Sektkorken. Wow! Die Menschen in Norddeutschland haben die Hersteller von Lebensmitteln nach Institutionen des Gesundheitssektors und sozialen Einrichtungen auf den dritten Platz gewählt. Unsere Unternehmen können ehrlich Stolz auf dieses Ergebnis sein!
Wie im Sport ist eine Bronzemedaille manchmal auch ein Sieg. Denn wenn ein Sportler sich nach einer Verletzung wieder an die Spitze zurückgekämpft hat, fühlt sich Bronze eben auch wie Gold an. Genauso verhält es sich hier: Nach den vielen Verletzungen des Images unserer Branche durch NGOs fühlt sich das eindeutige Votum der Zivilgesellschaft wie ein Sieg an! Die Menschen in den Regionen sehen in den Unternehmen der Ernährungsindustrie einen Wert für ihre Region. Damit steht dieses Votum im deutlichen Gegensatz zur Agitation der Vereinigungen, die sie vermeintlich vertreten.
Aber jetzt zu unserem versprochenen Erklärungsversuch, warum sich die Ernährungsindustrie auf dem Siegertreppchen bei dieser Umfrage wiederfindet. Die Antwort ist simpel: Die Hersteller von Lebensmitteln sind zu 90 Prozent klein und mittelständische organisiert und oftmals Familienbetriebe, die seit langer Zeit fest in der Region verwurzelt sind. Sie sind im ländlichen Raum nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber, sondern engagieren sich auch sozial. Die Menschen besitzen einen persönlichen Bezug zu den Unternehmen und können dadurch negative Medienberichterstattung über die Branche differenziert betrachten. Nicht zuletzt sind es sicher auch die Produkte, die durch ihre hervorragende Qualität und den tollen Geschmack maßgeblich zu diesem tollen Studienergebnis beigetragen haben.