28.05.2013
2013 – ein Jahr der
Unwägbarkeiten, der
Herausforderungen
und der Neuausrichtung
Mit drei Landtagswahlen und der Bundestagswahl steht Deutschland in diesem Jahr vor einer politischen Weichenstellung. Der rot-grüne Wahlsieg im Januar in Niedersachsen hat zu einer Mehrheit der von SPD und GRÜNEN geführten Länder im Bundesrat geführt. Dies hat den Gestaltungsspielraum der amtierenden Bundesregierung begrenzt. Ob und inwieweit diese Regierung am 22. September 2013 bei der Bundestagswahl erneut ein Regierungsmandat erhält, ist unwägbar und bleibt abzuwarten. Dies gilt auch für die politischen Rahmenbedingungen, mit denen unsere Branche danach konfrontiert werden wird.
Unabhängig davon stellt sich das sonstige Umfeld, in dem sich die Ernährungsindustrie nach wie vor bewegt, als herausfordernd dar. Steigende Produktionskosten, intensiver Wettbewerb
und eine hohe Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel belasten zunehmend die Ertragslage der Branche. Dem können die Unternehmen nur durch Flexibilität, Innovationsfähigkeit und Optimierung ihrer Prozesse entsprechen. Das Auslandsgeschäft gewinnt kontinuierlich an Bedeutung.
Auf der anderen Seite ist festzustellen, dass die Leistung unserer Branche, d. h. die tägliche Versorgung von rund 100 Millionen Konsumenten im In- und Ausland mit qualitativ hochwertigen, sicheren und innovativen Produkten, keine hinreichende Würdigung erfährt.
Ganz im Gegenteil, schon seit Jahren sieht sich unsere Industrie Anfeindungen durch NGOs und interessierten politischen Kreisen ausgesetzt. Hinzu kommt eine Berichterstattung in den Medien, die oftmals nur als tendenziös, pauschalierend und unsachlich bezeichnet werden kann. Daraus resultiert – dies wird durch Studien belegt – eine Verunsicherung der Verbraucher. Die Lebensmittelskandale zu Beginn des Jahres (Pferdefleisch, falsch deklarierte Bio-Eier, kontaminierte Futtermittel), die auf rechtswidrige Aktivitäten Einzelner zurückzuführen sind, haben dem Ganzen Vorschub geleistet.
Mit der Neubesetzung der Position des BVE-Hauptgeschäftsführers durch einen ausgewiesenen Medienexperten hat sich der BVE-Vorstand dazu entschlossen, diesem kommunikativen Missstand zukünftig noch profilierter und offensiver zum Wohl der Branche entgegenzutreten.
Damit wird das bisherige Portfolio der BVE erweitert und sichergestellt, dass die Ernährungsindustrie dazu in der Lage ist, in den relevanten und branchenübergreifenden
Themen mit einer Stimme zu sprechen.
Wir danken unseren Mitgliedsunternehmen und -verbänden für die gute und kontinuierliche Zusammenarbeit. Ein erfolgreiches Arbeiten des Dachverbandes wäre ohne
ihre Anregungen und Unterstützung nicht zu leisten.