26.02.2019
Studie zum Risiko- und Krisenmanagement in der Ernährungsindustrie
Die Ergebnisse der AFC-/BVE-Studie verdeutlichen, dass die über 300 befragten Risiko- und Krisenmanager der Meinung sind, dass die Unternehmen im Rahmen ihres Risikomanagements bereits wichtige Maßnahmen ergreifen, um Risiken entlang der Lieferkette zu steuern. Die meisten Unternehmen optimieren laufend ihre Risiko- und Krisenmanagementsysteme und sind sensibler für Risikothemen und Anspruchsgruppen geworden. 54 Prozent der Unternehmen nutzen bereits ein kontinuierliches Issue-Monitoring, um ihre Risiken frühzeitig zu identifizieren.
Im Vergleich zur Befragung im Jahr 2015 ist in allen Bereichen ein positiver Trend zu beobachten. So fordern mittlerweile 82 Prozent der Unternehmen verpflichtende Zertifizierungen von ihren Handelspartnern, um die Risiken in ihrer Lieferkette zu minimieren. Dies sind 15 Prozentmehr als im Jahr 2015. 78 Prozent der Unternehmen führen regelmäßig Audits und Kontrollen vor Ort durch und 76 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Lieferanten basierend auf einer Risikoanalyse.
Bei der Umsetzung von Maßnahmen wie zum Beispiel dem regelmäßigen Risiko- Monitoring (54 Prozent) sowie der Sensibilisierung und Schulung der Lieferanten bezüglich bestehender Risikothemen (33 Prozent), besteht noch Nachholbedarf, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und sich entlang der gesamten Supply Chain abzusichern.
Konfrontiert sehen sich die befragten Risiko- und Krisenmanager in erster Linie mit Risiken zu Produktkontamination (80 Prozent), kritischen Testberichten (66 Prozent) und Lebensmittelbetrug (66 Prozent). Auch Themen wie Inhalts- und Zusatzstoffe (62 Prozent), Kennzeichnung (51 Prozent), Lieferanten- und Lieferausfälle (51 Prozent) sowie eine lückenlose Rückverfolgbarkeit (47 Prozent) sind genannte Herausforderungen. Diese Bandbreite macht deutlich, dass ein Ineinandergreifen der Bereiche Risikoprävention, Krisenkoordination und Kommunikation unbedingt erforderlich ist.
Die meisten Unternehmen haben Forderungen der Anspruchsgruppen nach Transparenz, Nachhaltigkeit, Tierschutz, Kennzeichnung und Null-Toleranzen auf ihrer Agenda und glauben, größtenteils sehr gut oder gut (87 Prozent) auf unbequeme Fragen vorbereitet zu sein.