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Ökologische und soziale Faktoren – Herausforderungen beim Anbau von Ölpalmen
11.11.2016
Die Palmölbranche ist in Anbauländern wie Malaysia und Indonesien ein bedeutender Wirtschaftszweig und hat erheblich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Länder beigetragen. Die gestiegene Nachfrage nach Palmöl und die damit verbundene Produktionssteigerung führten in den zurückliegenden Jahrzehnten zu einer erheblichen Ausweitung der Anbauflächen; dies blieb nicht ohne Wirkung auf Gesellschaft und Umwelt.
Bei der Ausweitung der Palmölproduktion wurden in der Vergangenheit Regenwälder gerodet, Torfmoore trocken gelegt und damit Treibhausgase freigesetzt. Durch Palmölplantagen wurde der Lebensraum zahlreicher Tierarten sowie die Artenvielfalt eingeschränkt. Zudem wurde immer wieder über Landkonflikte beim Anbau von Ölpalmen sowie sozial verbesserungswürdige Arbeitsbedingungen berichtet.
Aufgrund dieser Entwicklung hat sich – insbesondere in den westlichen Verbraucherländern – eine kritische Öffentlichkeit gebildet, die, wie auch hiesige Unternehmen, nachhaltigere Anbau- und Produktionsbedingungen für Palmöl fordern.
Ein Verzicht auf Palmöl, wie von einzelnen NGOs vorgeschlagen, ist ökologisch jedoch nicht sinnvoll, da Palmöl deutlich ertragreicher und damit flächeneffizienter ist als andere Pflanzenöle. Die Ölerträge liegen bei Palmöl bei drei bis vier Tonnen pro Hektar, auf sehr gut bewirtschafteten Plantagen sogar bei bis zu acht Tonnen pro Hektar.
Würde das in Deutschland verbrauchte Palmöl durch andere Pflanzenöle wie Soja, Kokos, Raps und Sonnenblume ersetzt werden, wäre die vier- bis fünffache Anbaufläche erforderlich, um dieselbe Menge Öl zu erhalten. Dies bestätigte auch eine vom WWF veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2016. Da eine derart starke Ausweitung der Anbauflächen unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten nicht anzustreben ist, ist der richtige und erfolgversprechendere Weg, die Palmölproduktion so nachhaltig wie möglich zu gestalten.