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Ökonomische Vorteile des dualen Systems
01.03.2016
Nach Untersuchungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln ist die Recyclingbranche der wachstumsstärkste Wirtschaftssektor in Deutschland.
Die Entsorgungswirtschaft besteht aus circa 6000 Unternehmen, beschäftigt rund 250.000 Mitarbeiter und bilanziert einen Jahresumsatz von knapp 38 Milliarden Euro. Die Abfallwirtschaft ist eine Säule des deutschen Mittelstandes und vor allem durch Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als 10 Millionen Euro geprägt. 95,9 Prozent der Unternehmen sind als kleine und mittlere Unternehmen zu qualifizieren (Statistisches Bundesamt 2014)7. Die durchschnittliche Anzahl von Beschäftigten pro Unternehmen beträgt 26 Mitarbeiter, nur 2,5 Prozent der in der Entsorgung tätigen Unternehmen haben einen Jahresumsatz von mehr als 25 Millionen Euro.
Mit dem Aufbau des dualen Systems war die Entwicklung innovativer und exportfähiger Technologien verbunden. Für die erzeugten Sekundärrohstoffe8 wurden neue Märkte und Anwendungen geschaffen. Sie sichern der Industrie den Zugriff auf Rohstoffe und sind kosteneffizient.
Rund 90 Prozent aller heutigen Anlagen für ein werkstoffliches Recycling in Deutschland sind durch private Recyclingunternehmen entstanden. Das duale System hat maßgeblich dazu beigetragen, dass diese Unternehmen in Deutschland im Wettbewerb zweistellige Milliardenbeträge in moderne Recyclingtechnologie investieren konnten.
Die Führungsposition der deutschen Wirtschaft auf dem Weltmarkt für Abfall- und Recyclingtechniken spiegelt sich in den Patentanmeldungen wider. Etwa jedes fünfte Patent wurde zwischen 2000 und 2004 von einem deutschen Unternehmen eingereicht. Deutschland ist auch heute noch in der Breite der Wertschöpfungsstufen sehr gut aufgestellt und weist Patentanteile um die 20 Prozent aus (vom Sammeln, Trennen und Zerkleinern von Abfällen bis hin zu Recyclingverfahren und Verfahren zur energetischen Abfallverwertung).
Der Wettbewerb auf dem Markt der Sekundärrohstoffe hat zu einem breiten Angebot an Produkten geführt, die aus Wertstoffen gefertigt beziehungsweise anteilig gefertigt werden. Die Nachfrage nach Sekundärrohstoffen (auch Kunststoffrezyklaten) ist mittlerweile deutlich höher als das Angebot.
Mehr als 50 % des produzierten Aluminiums wird aus Aluminiumschrott erzeugt; das Aluminiumrecycling spart zudem 95 Prozent der für die Primärerzeugung notwendigen Energie.