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Haben die US-Sanktionen gegen den Iran Auswirkungen auf die Ernährungsindustrie?
07.08.2018
Seit heute gelten die US-Sanktionen gegen den Iran. Die Bundesregierung möchte europäische Unternehmen vor den Folgen der Sanktionen schützen. Die Ernährungsindustrie als viertgrößter Industriezweig in Deutschland ist hier zwar nur wenig betroffen, wir haben den Anlass aber dennoch genutzt und ein paar Hintergründe zur Bedeutung des Irans als Handelspartner für unsere Branche zusammengestellt:
Theoretisch bietet der Absatzmarkt Iran für die Agrar- und Ernährungswirtschaft in Deutschland aufgrund ähnlicher Konsumgewohnheiten und einer steigenden Kaufkraft im Land durchaus Potenziale. Derzeit dominiert zu 90 Prozent der Austausch von Agrarrohstoffen den internationalen Handel zwischen Deutschland und Iran. Die wichtigsten verarbeiteten Exportgüter sind Butter, Backwaren und Schokoladenerzeugnisse. Für die deutsche Ernährungsindustrie ist besonders der Import von Rohstoffen wie Safran, Pistazien, Süßholzwurzeln und Sultaninen relevant.
Aufgrund der engen Handelsbeziehungen mit den USA sind die Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie im Geschäft mit dem Iran aber zurückhaltend. Die USA sind nach China der zweitgrößte Absatzmarkt außerhalb der Europäischen Union für verarbeitete Lebensmittel aus Deutschland. 2017 wurden Waren im Wert von insgesamt 1,7 Milliarden Euro in die USA exportiert.