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Zu gut für die Tonne! Die Gewinner des Bundespreises stehen fest

21.05.2021
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Lebensmittel retten, Ressourcen schonen, Klima schützen: Zum sechsten Mal wurde am 20. Mai der Zu gut für die Tonne! – Bundespreis verliehen. Geehrt wurden fünf Gewinnerprojekte, die mit Pioniergeist und großem Engagement dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Insgesamt 160 Bewerbungen waren eingegangen, aus denen die Jury, zu der auch BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhof gehört, 16 Nominierte ermittelt hatte.

Licht aus, Scheinwerfer an für die innovativsten Ideen gegen Lebensmittelverschwendung! In einer anderthalbstündigen Live-Übertragung aus dem Berliner Spreespeicher wurde am 20. Mai 2021 zum sechsten Mal der Zu gut für die Tonne! – Bundespreis verliehen. Gemeinsam mit Staatssekretärin Beate Kasch und der ehemaligen Präsidentin der Welthungerhilfe e.V., Frau Bärbel Dieckmann, führte Moderatorin Sarah Osswald durch die Veranstaltung.

In diesem Jahr stand der Preis unter dem Motto „Lebensmittel retten – Klima schützen“ und legte damit besonderes Augenmerk auf den Zusammenhang zwischen Lebensmittelverschwendung und Ressourcenverbrauch. Als neues Kriterium für den Auswahlprozess war hinzugekommen, dass das Projekt übertragbar ist – auf andere Unternehmen, für Verbraucherinnen und Verbraucher oder Städte und Gemeinden.

Der Preis wird in jeweils fünf Kategorien vergeben und richtet sich an Projekte aus den unterschiedlichsten Bereichen entlang der Lebensmittelversorgungskette: von Produktion und Handel bis hin zur Verarbeitung der Lebensmittel in Gastronomie und Privathaushalten. Der Wettbewerb ist offen für alle: Ganz gleich ob Unternehmen, Gastronomie, landwirtschaftlicher Betrieb, wissenschaftliche Einrichtung, Privatperson, NGO, Kommune oder Initiative – jeder kann mitmachen! Die Gewinnerprojekte der diesjährigen Preisverleihung stellen wir hier im Einzelnen vor:

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Landwirtschaft und Produktion

Auf dem Weg vom Feld zum Teller wird etwa ein Drittel aller Lebensmittel verschwendet. Ein Teil der Obst- und Gemüseernte wird aussortiert, weil Aussehen und Form nicht dem Standard entsprechen. Hier setzt „RETTERGUT – die Marke, die Lebensmittel rettet“ an. Aus Lebensmitteln, die bislang ungenutzt blieben, kreiert das Team der Dörrwerk GmbH leckere und langlebige Produkte, wie Pestos, Nudeln, Suppen oder Schokolade. Damit leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln. Der größte Erfolg bisher: 100.000 Kilogramm gerettete Lebensmittel innerhalb von zwölf Monaten. Erklärtes Ziel ist es, die Menge bis Ende 2021 zu verdreifachen.

Handel

Veggie Specials kauft bio-vegane Lebensmittel mit fehlerhaften Etiketten oder Füllmengen-Fehlern auf, etikettiert sie korrekt um und bringt sie über einen eigenen Online-Shop in den Verkauf. Für die ursprünglichen Produzenten ist das meist nicht wirtschaftlich, weshalb sie die Ware entsorgen würden. Das Projekt wurde 2017 mit dem Ziel gegründet, Verbraucherinnen und Verbraucher auf der Suche nach günstigen, aber hochwertigen veganen Bio-Produkten mit Herstellern zusammenzubringen, die ihre unperfekten Produkte noch sinnvoll weiterverkaufen wollen. Durch die günstigeren Preise macht Veggie Specials vegane Produkte zudem einer breiteren Käuferschicht zugänglich.

Gastronomie

In der Rubrik Gastronomie hat in diesem Jahr ein Fußballclub überzeugt. Der 1. FC Heidenheim 1846 veranstaltet regelmäßig „Reste-Essen“ für die festangestellten Mitarbeitenden, bei dem übrig gebliebenes Essen von den Heimspieltagen verzehrt wird. Ziel der Aktion ist es, die Abfallmenge beim Catering merklich zu reduzieren und darüber hinaus ein gemeinsames Erlebnis für das „Team hinter dem Team“ zu ermöglichen. Im Rahmen seines gesellschaftlichen Engagements will der Verein seine Projekte zur Rettung von Lebensmitteln zukünftig noch weiter ausbauen.

Gesellschaft und Bildung

Das Projekt Re.lics hat es sich zur Aufgabe gemacht, Lebensmittel länger frisch zu halten und so vor der Tonne zu bewahren. Dafür haben die Schwestern Georgia von le Fort & Louisa Wahler kühlende Gefäße aus recyceltem Porzellan entwickelt. Darin bleibt Obst und Gemüse durch den natürlichen Kühleffekt der Verdunstungskälte länger haltbar als beispielsweise in einer herkömmlichen Obstschale oder im Kühlschrank. Verbraucherinnen und Verbraucher könnten rund ein Drittel ihrer Lebensmittelabfälle im Bereich Obst und Gemüse einsparen, schätzen die Produzentinnen. Re.lics trägt durch den Einsatz des recycelten Materials, das besonders ökologisch hergestellt wird, zusätzlich zum Ressourcenschutz bei.

Digitalisierung

Einen äußerst effektiven Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung leistet die DANONE GmbH mit ihrem Online-Shop „Clearance-Sale“. Hier können Großkunden und öffentliche Einrichtungen Produkte mit einem kürzeren Mindesthaltbarkeitsdatum (MDH) zu vergünstigten Konditionen erwerben. Hintergrund der Initiative ist die Tatsache, dass der Handel für die Belieferung eine Mindestfrische verlangt, um den Endverbrauchern wiederum frische Produkte zu garantieren. Bietet ein Produkt diese Mindestfrische nicht mehr, kann es über die normalen Kanäle nicht mehr verkauft werden. Der Shop von DANONE ist seit Mitte 2020 online und einer von verschiedenen Bausteinen des Unternehmens, um die eigenen Lebensmittelverluste bis 2025 um 50 Prozent gegenüber 2016 zu reduzieren.

Förderpreis

Der Förderpreis ging in diesem Jahr an drei Projekte: Die Fischerei Wolfgang Schröder verwertet mit ihrem Projekt „Saure Bratbrasse statt Beifang für die Tonne“ ihren Beifang von Brassen, der ansonsten im Müll landen würden. Auch die Initiative GastroHilft aus Halberstadt erhält einen Förderpreis für ihr gleichnamiges Projekt, mit dem sie hilfebedürftige Menschen mit geretteten Lebensmitteln versorgt und warme Mahlzeiten für Wohnungslose anbietet. Der dritte Förderpreis ging an die Landwirtschaftliche Direktvermarktung Jung. Mit ihrem Projekt „Immer eine gute Suppe“ verarbeitet die Landwirtin Margit Jung Althennen aus kleinen Tierbeständen. Damit unterstützt sie landwirtschaftliche Betriebe, ihre älteren Tiere zu vermarkten, anstatt sie entsorgen zu müssen. Alle drei Förderprojekte erhalten eine Fördersumme im Wert von jeweils 5.000 Euro.

An dieser Stelle gratulieren wir den Gewinnerinnen und Gewinnern noch einmal herzlich und danken allen Teilnehmenden für Ihr Engagement und ihre Ideen. Weiter so!

Mehr Informationen zum Zu gut für die Tonne! – Bundespreis und einen Überblick über alle Gewinner-Projekte und Nominierungen gibt es hier.

Die Bewerbungsphase für den nächsten Zu gut für die Tonne! – Bundespreis 2022 beginnt im Oktober 2021.