Erdgas ist für die Produktion in der Ernährungsindustrie von großer Bedeutung. Es wird für die thermischen Prozesse sowie zur Stromerzeugung in den Betrieben eingesetzt. Mit rund 38,5 TWh jährlich ist die Branche der zweitgrößte Verbraucher im verarbeitenden Gewerbe. Eine Substitution ist kurzfristig nicht möglich, auch wenn die Lebensmittelhersteller mit Hochdruck an alternativen Lösungen arbeiten. Ausfälle bei der Erdgasversorgung würden sich unmittelbar auf die Nahrungsmittelproduktion auswirken.
Aufgrund der essentiellen Bedeutung der Ernährung und im Hinblick darauf, dass Störungen in der Lebensmittelversorgung der Bevölkerung das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates beeinträchtigen können, fordert die BVE, die Nahrungsmittelproduktion sowie die gesamte Lebensmittellieferkette im Fall der Verknappung von Erdgas als „Kritische Infrastruktur“ zu berücksichtigen. Die Ernährungsindustrie braucht Planungssicherheit bei der Energieversorgung.
Steigende Energiepreise infolge der globalen wirtschaftlichen Erholung und generelle Unsicherheit im Zuge des Krieges in der Ukraine treffen die deutsche Ernährungsindustrie hart.
Prof. Jörg Meyer zeigt auf, wie Lebensmittelhersteller weniger Gas verbrauchen und auf klimaneutrale Energieträger umstellen können. Er betont auch, dass hohe Zusatzkosten nicht zu einem Wettbewerbsnachteil werden dürfen.
In unserer Kampagne #RuntervomGas zeigen wir in den sozialen Netzwerken, wie verantwortungsvoll die Ernährungsindustrie mit Energie umgeht und daran arbeitet, den Gesamtenergieverbrauch und die Abhängigkeit vom Gas zu reduzieren.