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RA Peter Feller
RA Peter Feller
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BVE-Jahresbericht 2017 PDF
BVE-Jahresbericht 2017 Selbstbewusste und innovative Lebensmittelproduktion in Zeiten politischer Veränderung Allenthalben hört man in diesen Tagen, dass wir in überaus unsicheren Zeiten leben. Alles sei volatil geworden, alle lieb gewordenen Stereotypen kämen ins Wanken, bisher feste Pfeiler würden brüchig. In diesen Jammerchor des Pessimismus, der Verzagtheit und der Selbstzerknirschung wollen wir als Ernährungsindustrie nicht einstimmen! Jede Veränderung birgt Chancen, was sich bewegt lebt und dagegen steht: Wer sich treiben lässt, weiß nicht, wo er ankommt. All diejenigen politischen und gesellschaftlichen Beobachter, die schon ganz sicher zu wissen glauben, dass die Zukunft düster und wenig hoffnungsvoll ist, werden sich irren. Wir setzen auf Optimismus und Zukunftsglauben. Dazu hat unsere Branche allen Grund: Kaum eine andere Industrie ist so innovativ, so flexibel, so breit aufgestellt, wie die unsrige. Dies hat sich auch im letzten Jahr wieder gezeigt: Erneut haben wir Arbeitsplätze, Umsatz und Export unserer Unternehmen steigern können. Wir stehen mit unseren Produkten weiter für das positive Image des „Made in Germany“. Wir stellen uns den Herausforderungen der Globalisierung, aber auch der regionalen Vielfalt und Buntheit dieser Republik und bieten die passenden Lösungen. Wenn andere noch über die gesellschaftliche Relevanz von Lebensstilen diskutieren, bringen wir die passenden Produkte in die Regale des Lebensmitteleinzelhandels. Dass rückwärtsgewandte NGOs noch immer in altem Feindbilddenken verhaftet sind, dass diese meist in ihren Geschäftsmodellen – wenig kreativ – allein das Produkt „Angst“ vertreiben, ist nicht neu und auch nicht mehr sonderlich spannend. Wer immer nur auf Emotionen, Hetze und Feinddenken setzt, um den wird es bald einsam werden. Immer mehr in Politik, Medien und Gesellschaft erkennen: Hinter den aufgeblasenen Backen vieler Angst-Lobbyisten ist eben nur lauwarme Luft und sonst nichts. Wir haben jedenfalls die Defensivrolle verlassen und sind in die Offensive gegangen: Selbstbewusst und faktensicher stehen wir in der Öffentlichkeit für unsere Produkte und Politik ein, und das gerade in einer Zeit des sogenannten postfaktischen Verwirrungsspiels. Wir mischen mit im Meinungskampf der Sozialen Netzwerke und versorgen seriöse Journalisten mit umfassendem Informationsmaterial. Wir erreichen mit unseren Informationen noch nicht alle, aber immer mehr. Auch die Politik hat das erkannt und schätzt uns als seriösen, verlässlichen Gesprächspartner. Wir sind Trendsetter geworden, beispielsweise bei der Entwicklung des Leitfadens für Nachhaltigkeit in der Ernährungsindustrie oder beim Kampf für ein sinnvolles Verpackungsgesetz. Dieser Jahresbericht ist ein Beleg für die kontinuierliche und erfolgreiche Arbeit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie. Hieran haben vor allem unsere Mitglieder einen entscheidenden Anteil. Die Unterstützung und das Vertrauen für und in das Team der BVE sind herausragend. Dafür ein herzliches Dankeschön! Wir werden mit voller Kraft in das politisch so wichtige Jahr 2017 gehen. Wir werden unser Ideal, den Kampf für unternehmerische Freiheit in gesellschaftlicher Verantwortung, deutlich machen. Wir werden unsere Stimme wahrnehmbar erheben. Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches, spannendes und gutes Jahr 2017.
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Pressemitteilungen

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Terminkalender

Welche Initiativen der Ernährungsindustrie gibt es bereits?

23.10.2017
Als drittgrößter deutscher Industriezweig kann die Ernährungsindustrie entscheidend zum Kampf gegen das achtlose Verschwenden von Ressourcen beitragen. Dieser Verantwortung ist sich die Branche bewusst und daher bemüht, die Herstellung ihrer Produkte so ressourcenschonend und -effizient wie möglich zu gestalten.

Verpackungen

Wenn es darum geht, Verpackungen von verzehrten Lebensmitteln zu entsorgen, steht dem Verbraucher in Deutschland ein einzigartiges Abfallmanagement zur Verfügung. Verpackungen werden heute nicht mehr einfach nur beseitigt, die Hersteller sind heute auch für deren Rücknahme, Sortierung und Verwertung verantwortlich. Einen wesentlichen Beitrag zum Funktionieren dieser kreislauforientierten Abfallentsorgung leisten die sogenannten „Dualen Systeme“, die im Rahmen einer Initiative von Lebensmittel-, Verpackungsindustrie und Handel entwickelt und etabliert wurden.


Die duale Verpackungsentsorgung – Eine Initiative von Industrie und Handel

Seit dem Inkrafttreten der Verpackungsverordnung im Jahre 1991 sind die Lebensmittelhersteller für die Rücknahme und Entsorgung der von ihnen in Umlauf gebrachten Verpackungen selbst verantwortlich. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, gründeten sie 1990 gemeinsam mit Unternehmen der Verpackungsindustrie und des Handels die sogenannte „Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland, Gesellschaft für Abfallvermeidung und Sekundärrohstoffgewinnung mbH (DSD)“. Das privatwirtschaftliche DSD wurde zusätzlich zum bestehenden öffentlichrechtlichen Abfallbeseitigungssystem aufgebaut – daher der Begriff „dual“. Nachdem das DSD zunächst eine Monopolstellung innehatte, erfolgte 2003 eine Wettbewerbsöffnung, die zum Markteintritt weiterer, bis heute zehn, dualer Systembetreiber führte.

Die Dualen Systeme sind dafür zuständig, die Sammlung, Sortierung und Verwertung der gebrauchten Verkaufsverpackungen im Auftrag der Konsumgüterhersteller und vor allem im Sinne des kreislaufwirtschaftlichen Gedankens zu organisieren. Dass sich diese privatwirtschaftliche und wettbewerbliche Ausrichtung der Verpackungsentsorgung ökologisch mehr als bewährt hat, zeigt sich nicht zuletzt an den erhöhten Verwertungs- und Recyclingquoten: In den letzten beiden Jahrzehnten stieg die Verwertungsquote von Verkaufsverpackungen für Privathaushalte über alle Materialien hinweg von 37,3 auf 95,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum hat sich die Recyclingquote von 37,3 auf 80,9 Prozent erhöht.

Auch ökonomisch hat sich die wettbewerbliche Ausrichtung der dualen Systeme bewährt: Die Entsorgungswirtschaft besteht mittlerweile aus circa 6.000 Unternehmen, sie beschäftigt rund 250.000 Mitarbeiter und bilanziert einen Jahresumsatz von knapp 38 Milliarden Euro. Nach Untersuchungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln gilt die Recyclingbranche zudem als wachstumsstärkster Wirtschaftssektor in Deutschland.

Mehr Informationen zum Thema: www.gruener-punkt.de



Die Themen Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung werden auch in Hinblick auf die Größe einer Verpackung relevant. Um für Verpackungen nicht mehr Material und damit Ressourcen zu verbrauchen als unbedingt notwendig, gleichzeitig aber den Bedürfnissen der Konsumenten gerecht zu werden, haben sich die Unternehmen der Ernährungsindustrie intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Heute finden Verbraucher ein Produkt in der Regel in drei unterschiedlichen Verpackungsgrößen.

Insgesamt lässt sich eine klare Tendenz zu kleineren Verpackungen feststellen, bei länger haltbaren Produkten bieten die Lebensmittelhersteller den Inhalt häufig in verschiedenen Portionsgrößen an. Eine andere Möglichkeit, bedarfsgerecht zu portionieren, bieten wiederverschließbare Verpackungen. Diese Angebote sind vor allem aufgrund der steigenden Anzahl an Single- und Zweipersonenhaushalten sowie unserer immer mobileren und schnelllebigeren Gesellschaft relevant. Zudem leisten sie einen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung.

Getränkeverpackungen

Anlass für weitere Brancheninitiativen ergab sich zudem im Bereich der Getränkeverpackungen: Der Verpackungsverordnung bzw. dem Verpackungsgesetz liegt die Annahme zugrunde, Getränke-Mehrwegverpackungen seien ökologischer als Getränkedosen und PET-Einwegflaschen. Diese Annahme geht auf Untersuchungen des Umweltbundeamtes aus den Jahren 2000 und 2002 zurück, die zum Erhebungszeitpunkt eindeutige ökologische Vorteile der 0,7 Liter Glas-Mehrwegflasche (Referenzgebinde) belegen konnten. Vor diesem Hintergrund erfolgte ab Januar 2003 die Einführung des Pflichtpfands für bestimmte Einweg-Getränkeverpackungen, um die Nachfrage nach Mehrweggebinden zu erhöhen.

Die Getränkeindustrie sah sich neben diesen ökologischen Anforderungen gleichzeitig aber auch mit den bestehenden Bedürfnissen der Verbraucher konfrontiert. Je nach Konsumanlass und persönlicher Präferenz, griffen diese in einem Fall zu Mehrweg-, im anderen Fall zu Einweggebinden. Um den ökologischen und ökonomischen Anforderungen in diesem Bereich gleichermaßen gerecht zu werden, sind verschiedene – teilweise übergreifende – Branchenaktivitäten entstanden, die von kreislaufwirtschaftlicher Bedeutung sind.


DPG Deutsche Pfandsystem GmbH

Seit dem 1. Mai 2006 sind Vertreiber pfandpflichtiger Einweg-Getränkeverpackungen laut Gesetz dazu verpflichtet, das Pfand bei Rückgabe der Behältnisse zu erstatten – unabhängig davon, ob die Getränke auch tatsächlich bei ihm gekauft wurden. Um zu gewährleisten, dass jeder Vertreiber letzten Endes nur die Pfandbeträge zu erstatten hat, die auch zuvor von ihm erhoben wurde, benötigt es einen Pfandausgleich (Pfandclearing). Den rechtlichen und organisatorischen Rahmen für diesen Pfandausgleich zwischen den am System teilnehmenden Unternehmen stellt die DPG Deutsche Pfandsystem GmbH bereit.

Gegründet wurde diese 2005 von der BVE und dem Handelsverband Deutschland (HDE). Das DPG-System ermöglicht es, dass über die Pfanderstattung und die damit verbundene Werthaltigkeit der Gebinde der ganz überwiegende Anteil der geleerten Getränkeverpackungen an die Letztvertreiber zurückgeführt werden. Diese Stoffströme zeichnen sich durch eine hohe Sortenreinheit aus, die es ermöglicht, diese Verpackungen hochwertig zu recyceln.

Mehr Informationen zum Thema:www.dpg-pfandsystem.de


Arbeitsgemeinschaft konsumenten- und ökologieorientierte Getränkeverpackungen e. V. (AKÖG)

Um Lösungen zu erarbeiten, wie PET-Einweggetränkeverpackungen ökologischer hergestellt werden können, schlossen sich 2010 etablierte Hersteller von alkoholfreien Getränken zur sogenannten Arbeitsgemeinschaft konsumenten- und ökologieorientierte Getränkeverpackungen e.V. (AKÖG) zusammen. Im Mittelpunkt stand dabei, den Recyclatanteil dieser Verpackungen zu erhöhen sowie deren Gewicht und die Transportentfernungen zu den Absatzpartnern zu verringern.

Auf Basis regelmäßiger Monitorings durch das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) konnte festgestellt werden, dass PET-Einweggetränkeverpackungen in den vergangenen Jahren ökologisch kontinuierlich weiterentwickelt worden sind und sich die Annahme, Mehrweg-Gebinde seien ohne Wenn und Aber ökologisch vorteilhafter als PET-Einweggebinde, nicht mehr aufrechterhalten lässt.

Mehr Informationen zum Thema: www.einwegflasche.de


RAL Gütegemeinschaft Wertstoffkette PET-Getränkeverpackungen e.V.

Neben den ökologischen Anforderungen müssen Einweg-Behältnisse immer auch verbraucherschutzrechtlichen Kriterien entsprechen. Vor diesem Hintergrund gründeten mehrere Akteure der Lieferkette – Recycler, Preformhersteller und Abfüller – 2013 die sogenannte RAL Gütegemeinschaft Wertstoffkette PET-Getränkeverpackungen e. V. Für die einzelnen Bereiche wurden spezifische Güte- und Prüfbestimmungen definiert, die eingehalten werden müssen, um die angestrebte Erhöhung des Recyclatanteils und damit die ökologische Weiterentwicklung der Einweggebinde realisieren zu können.

Mehr Informationen zum Thema: www.wertstoff-pet.de



Transportverpackungen – Beispiel Wellpappe

Um sicherstellen zu können, dass Lebensmittel unversehrt beim Letztvertreiber beziehungsweise Konsumenten ankommen, benötigt es neben der eigentlichen Lebensmittelverpackung auch spezielle Verpackungen für den Transport. Ein wichtiges Packmittel für die Ernährungsindustrie stellt hier die Wellpappe dar. Rund 70 Prozent der Transportverpackungen werden aus diesem Material hergestellt. Vorteile der Wellpappe sind nicht nur ihre hohe Funktionalität, sondern vor allem ihre gute Ökobilanz: Rund 80 Prozent der in der Wellpappenherstellung eingesetzten Papiere bestehen aus Recyclingmaterial.


Forum Ökologisch Verpacken

Im Jahre 2012 gründeten verschiedene Wellpappenverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Initiative „Forum Ökologisch Verpacken“. Ziel ist es, das Bewusstsein für den Wert der Kreislaufwirtschaft zu stärken und damit das Recyclingprinzip zu fördern. Die Initiative soll Experten und engagierte Partner aus den Bereichen Verpackung und Handel, Industrie, Wissenschaft, Umwelt, Technik und Umweltschutzmanagement zusammenbringen und ihnen eine Kommunikationsplattform bieten.

Mehr Informationen zum Thema: www.oekologisch-verpacken.com



Lebensmittelverschwendung

Auch im Bereich der Lebensmittelverschwendung gibt es zahlreiche Brancheninitiativen, die sich gegen das achtlose Wegwerfen von Nahrungsmitteln und damit für den Schutz wertvoller Ressourcen einsetzen. Da die meisten Lebensmittelabfälle nach wie vor beim Endverbraucher anfallen, setzen diese Initiativen oftmals auch genau hier an. Ziel der Initiativen ist es, durch Information und Aufklärung ein noch stärkeres Bewusstsein für die Problematik zu schaffen. Dies schließt auch mit ein, dem Verbraucher konkrete Lösungswege aufzuzeigen.


Zu gut für die Tonne!

Um dem achtlosen Wegwerfen wertvoller Nahrungsmittel entgegenzutreten, startete das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) 2012 die Initiative „Zu gut für die Tonne!“. Ziel der Initiative ist es, Verbraucher mit einfachen Tipps, Rezepten und zahlreichen Mitmachaktionen darüber aufzuklären, wie sie ihre alltäglichen Lebensmittelabfälle reduzieren können. Teil der Initiative ist seit 2015 zudem die jährliche Verleihung des sogenannten „Zu gut für die Tonne!“-Bundespreises. Der Preis zeichnet besonders innovative und engagierte Projekte, die sich auf kreative Weise für einen verantwortungsbewussteren Umgang mit Nahrungsmitteln einsetzen, aus.

Die BVE ist Unterstützer der BMEL-Initiative.

Mehr Informationen zum Thema: www.zugutfuerdietonne.de


United Against Waste

Im August 2012 gründeten Vertreter der Industrie und des Gaststättengewerbes die Großverbraucherinitiative „United Against Waste“. Die Initiative wendet sich gegen die Lebensmittelverschwendung im Außer-Haus-Markt und trägt mit der Entwicklung praxistauglicher Maßnahmen dazu bei, die Verluste von Lebensmitteln in der gesamten Prozesskette – vom Einkauf, über die Vor- und Zubereitung, die Portionierung bis zur Ausgabe an den Verbraucher – zu verringern.

Die BVE ist Gründungs- und Vorstandsmitglied der Initiative.

Mehr Informationen zum Thema: www.united-against-waste.de


Every Crumb Counts

Vor dem Hintergrund des von der Europäischen Union angestrebten Ziels, die Menge unnötiger Lebensmittelabfälle bis 2020 zu halbieren, gründeten Vertreter der Lebensmittelkette 2013 die europäische Initiative „Every Crumb Counts“. Ziel ist es nicht nur, gegen die Verschwendung von Lebensmitteln vorzugehen, sondern auch auf die Förderung eines Lebenszyklusansatzes zur Verringerung von Lebensmittelverschwendung und dessen Einspeisung in europäische, nationale und globale Lösungen und Initiativen in diesem Bereich hinzuarbeiten.

Über den europäischen Dachverband der Ernährungsindustrie FoodDrinkEurope, der direktes Mitglied von „Every Crumb Counts“ ist, unterstützt die BVE die Initiative.

Mehr Informationen zum Thema: www.everycrumbcounts.eu



Diese Initiativen sind nicht ohne sichtbare Erfolge geblieben. Dies lässt sich unter anderem auf die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie der BVE mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) aus dem Jahr 2013 zurückführen: 50 Prozent der Verbraucher gaben hier an, weniger auf Vorrat einzukaufen, um weniger wegzuwerfen – im Jahr 2010 waren es lediglich 44 Prozent. Darüber hinaus konnte der aktuelle Ernährungsreport des BMEL zeigen, dass nur fünf Prozent der Verbraucher Lebensmittel bei abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) sofort wegwerfen würden.

Die Unternehmen der Ernährungsindustrie selbst sind in Bezug auf die Reduktion von Lebensmittelabfällen bereits vielfach engagiert. So liegen die im Produktionsprozess anfallenden, vermeidbaren Lebensmittelabfälle in vielen deutschen Fabriken dank höchster technologischer Standards und ausgeklügelter Weiterverarbeitungsprozesse bereits heute deutlich unter einem Prozent. Viele Unternehmen haben die Vermeidung von Lebensmittelabfällen auch in ihre unternehmensspezifische Nachhaltigkeitsstrategie aufgenommen und ihre Mitarbeiter speziell für den richtigen Umgang zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in der Produktion geschult. Immer mehr Unternehmen berichten hier über ihre Erfolge.


Exkurs: Kann Lebensmittelverschwendung eigentlich gemessen

Um die Zielerreichung bei der Reduktion von Lebensmittelverschwendung evaluieren zu können, ist eine exakte Messung von Lebensmittelabfällen notwendig. Hier ergeben sich für Wirtschaft, Politik und Verbraucher jedoch deutliche Herausforderungen. Die verfügbare Datenlage zeigt sich bisweilen uneins. Da Lebensmittelabfälle aus der Lebensmittelindustrie, dem Handel und von Großverbrauchern keiner gesetzlichen Erfassung unterliegen, das Quantifizieren von Lebensmittelabfällen zudem mit erheblichem Aufwand verbunden ist, basieren Angaben hierüber bislang auf Schätzungen, Stichproben und Hochrechnungen.

Hinzu kommt eine uneinheitliche Definition für Lebensmittelabfälle. So ist eine Unterscheidung in vermeidbare und nicht vermeidbare Lebensmittelabfälle auf Verbraucherseite nicht vollständig auf die Erzeugung und Verarbeitung übertragbar, da hier beispielsweise auch konkrete rechtliche und technologische Vorschriften gelten. Dies führt dazu, dass die verschiedenen Studienergebnisse nur eingeschränkt vergleichbar sind.


Biomasse

Um Ressourcen zu schonen, haben sich in der Lebensmittelherstellung verschiedene Weiterverwertungsmechanismen von Reststoffen und Nebenprodukten etabliert. Vor allem in der Tierfutterherstellung spielen Nebenprodukte, die im Produktionsprozess anfallen, eine bedeutende Rolle. Die Futtermittelhersteller verwenden beispielsweise Kleien und Nachmehle aus Mehlmühlen, Ölschrote und -kuchen aus Ölmühlen, Maiskleber aus der Stärkegewinnung, Trockenschnitzel aus Zuckerfabriken, Molkeprodukte aus Molkereien oder auch Treber aus Brauereien. Diese Produkte eignen sich aufgrund ihres Geschmacks oder ihrer Konsistenz nicht für die menschliche Ernährung, ihre Nährstoffe haben aber große Bedeutung in der Tierernährung. Verwertung in der Futtermittelindustrie finden darüber hinaus Lebensmittel, die zwar nachweisbar Lebensmittelqualität aufweisen, aufgrund von „Schönheitsfehlern“ oder einer falschen Etikettierung aber nicht verkäuflich sind. Dazu zählen unter anderem Bruchkekse,
Keks- oder Waffelmehl.

Für alle diese Erzeugnisse sind bereits Ressourcen aufgewendet worden. Würde man diese Rest- und Nebenprodukte einfach entsorgen, wäre dies eine Ressourcenverschwendung. Die Tierernährung hilft hier, wichtige Nährstoffe sinnvoll wiederzuverwerten und Ressourcen zu schonen. Darüber hinaus können bei der Lebensmittelherstellung anfallende Reststoffe in der Energieerzeugung sowie der Lebensmitteltechnologie, zum Beispiel als natürliche Lebensmittelzusatzstoffe, genutzt werden.